Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Paderborn will Gebäude aufgeben
Johannes-Zentrum und Martin-Luther-Zentrum sollen 2025 geschlossen werden
Paderborn. Das Presbyterium der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn hat unter Berücksichtigung aller Faktoren, die die zukünftige Entwicklung der Gemeinde beeinflussen, die Schließung des Johannes-Zentrums und des Martin-Luther-Zentrums beschlossen. Die Schließung wird für das Jahr 2025 ins Auge gefasst.
Die Schließung des jeweiligen Gebäudes ist mit der Suche nach alternativen Möglichkeiten der Gemeindearbeit im Bezirk verbunden. Es geht nicht um die Aufgabe der Arbeit im Bezirk. Jeder der beiden betroffenen Bezirke ist aufgerufen, nach Möglichkeiten zu suchen, wie die Gemeindearbeit auch ohne eigenes Gebäude fortgeführt werden kann.
Der Beschluss ist das Ergebnis eines Studientages, zu dem sich das Presbyterium der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn getroffen hatte. Einen ganzen Tag lang wurde über die Situation der Gesamtgemeinde beraten. Dabei hat das Presbyterium die zukünftige Entwicklung der Gemeinde in den Blick genommen, die von verschiedenen Faktoren abhängt:
- Die evangelischen Christinnen und Christen leben in Paderborn in einer Diaspora-Situation, d.h. die evangelische Kirche in Paderborn ist die Minderheitenkirche.
- Die zur Verfügung stehenden Gelder der Gemeinde werden in Zukunft weniger werden. Schon aktuell in den nächsten beiden Haushaltsjahren wird die Gemeinde voraussichtlich zehn Prozent im Haushalt einsparen müssen.
- Die Zahl der Mitglieder der Gemeinde nimmt im Moment durch den Überhang Verstorbene und Austritte gegenüber Taufen ab. Die evangelischen Christinnen und Christen in Paderborn werden in Zukunft noch weniger sein.
- Die Entwicklung der Pfarrstellen wird in Zukunft von einem Schlüssel eine Pfarrstelle auf 5000 Gemeindeglieder bestimmt sein. Im Moment sind es eine Pfarrstelle auf 3000 Gemeindeglieder. D.h. es wird in Zukunft nur noch drei Pfarrstellen für die Gesamtgemeinde geben. Die Handlungsmöglichkeiten der Gemeinde werden dadurch eingeschränkt werden.
- Die Evangelische Kirche von Westfalen geht davon aus, dass der CO2-Ausstoss von kirchlichen Gebäuden in dem nächsten Jahrzehnt stark reduziert werden muss. Dies macht erhebliche Investitionen notwendig.
- Zur Gemeinde gehört auch die Abdinghof-Kirche. Diese Kirche macht aufgrund ihres Status als denkmalgeschützte sehr alte Kirche auch in Zukunft erhebliche finanzielle Mittel notwendig.
Der Rückgang der Mitglieder, der Rückgang bei den Pfarrstellen und der Rückgang der Finanzen hat das Presbyterium bewogen, die Situation der Gebäude anzusehen, die die Gemeinde unterhält. Bei den Gebäuden wurde auch der Sanierungsbedarf an dem jeweiligen Gebäude mitbedacht. Im Laufe seines Studientages hat das Presbyterium auch die Schließung von Gebäuden in den Blick genommen.
Aufgrund des hier zu erwartenden Sanierungsbedarfes kamen das Martin-Luther-Zentrum im Paderborner Osten und das Johannes-Zentrum im Westen der Stadt in den Blick. Um eine energetische Nachhaltigkeit dieser beiden Gebäude zu erreichen, wären erhebliche finanzielle Mittel notwendig. Aus diesen Gründen hat das Presbyterium die Schließung dieser beiden Gemeindezentren beschlossen.