HoT Borchen als erstes „Faires Jugendhaus“ im Kirchenkreis ausgezeichnet

Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit

Daumen hoch für mehr Fairness und Nachhaltigkeit: Alle freuen sich über die neue Auszeichnung als faires Jugendhaus (hinten v. l.): Ailed E. Villalba Aquino, HoT-Besucherinnen Viktoria Adlov und Leni Kirchhoff, Bürgermeister Uwe Gockel, Thea Jacobs, HoT-Leiter Till Bäcker, Gemeindepfarrerin Sabine Sarpe, Schulpfarrer Burkhardt Nolte, MÖWe-Regionalpfarrerin Kirsten Potz sowie Kinder und Jugendliche aus dem HoT. Foto: Jan Globacev

Daumen hoch für mehr Fairness und Nachhaltigkeit: Alle freuen sich über die neue Auszeichnung als faires Jugendhaus (hinten v. l.): Ailed E. Villalba Aquino, HoT-Besucherinnen Viktoria Adlov und Leni Kirchhoff, Bürgermeister Uwe Gockel, Thea Jacobs, HoT-Leiter Till Bäcker, Gemeindepfarrerin Sabine Sarpe, Schulpfarrer Burkhardt Nolte, MÖWe-Regionalpfarrerin Kirsten Potz sowie Kinder und Jugendliche aus dem HoT.
Foto: Jan Globacev

Von Jan Globacev

Borchen. Große Freude beim Haus der offenen Tür (HoT) der Evangelisch-Lutherischen Stephanus-Kirchengemeinde in Borchen: Die Einrichtung ist nun offiziell als „Faires Jugendhaus“ durch die Evangelische Kirche von Westfalen ausgezeichnet worden. Bei einer kleinen Feierstunde wurde das jahrelange Engagement in den Bereichen Nachhaltigkeit und Fairness von Vertreterinnen der Landeskirche aber auch von der Kommunalpolitik gewürdigt.

Schon seit langem gehören die Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und fairer Handel zum Selbstverständnis der beliebten Jugendeinrichtung. Fairtrade-Tage, eine Fahrt ins Klimahaus nach Bremerhaven, basteln von Jutebeuteln aber auch faire Frühstücke, bei denen die Kinder und Jugendlichen etwas über das Leben von anderen Kindern z.B. auf Plantagen lernen können, gehören zu den etablierten Veranstaltungen im HoT.

So war es für das Team naheliegend, sich für die Zertifizierung als faires Jugendhaus durch die Landeskirche zu bewerben. HoT-Mitarbeiterin Jule Frielingsdorf, die leider an dem Abend nicht anwesend sein konnte, hatte die Idee dazu und hat diese mit viel Leidenschaft gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen vorangetrieben. Mit Erfolg, denn der Titel „faires Jugendhaus“ wurde nun für zunächst drei Jahre verliehen und soll Ansporn sein, noch nachhaltiger zu werden.

Thea Jacobs vom Institut für Kirche und Gesellschaft und Ailed E. Villalba Aquino, Koordinatorin für Jugend und eine Welt bei der Ev. Jugend von Westfalen, waren beide aus Villigst angereist, um die offizielle Auszeichnung zu überreichen. Seit zwei Jahren gebe es mittlerweile nun die Kampagne, die ursprünglich aus der rheinischen Landeskirche stamme.

„Das HoT-Team hat eine gute Strategie entwickelt und wird künftig mindestens zwei Produkte im Alltag durch fair gehandelte Produkte ersetzen. Auch soll die bereits hervorragende Öffentlichkeitsarbeit der Einrichtung fortgesetzt und das Profil der evangelischen Jugend insgesamt gestärkt werden“, fasste Thea Jacobs bei ihrer Ansprache zusammen.

In der westfälschen Kirche wird in Borchen nun die vierte Auszeichnung überreicht und die erste im Kirchenkreis Paderborn. „Mit dem Siegel soll nicht nur ein Zeichen für die Öffentlichkeit gesetzt werden, sondern auch andere Einrichtungen zum Mitmachen begeistert werden“, erläuterte Thea Jacobs. Die beiden HoT-Besucherinnen Viktoria Adlov und Leni Kirchhoff freuten sich über eine Urkunde und einen neuen fairen Fußball, die ihnen überreicht wurden als Dank für ihren Einsatz.

Ailed E. Villalba Aquino von der Ev. Jugend brachte die Vorteile durch die neue Zertifizierung auf den Punkt: „Wir können euch jetzt besser im Netzwerk unterstützen, weiterbilden und bei eurer Arbeit beraten. Insgesamt stärken wir das Profil der Jugendarbeit.“

Gemeindepfarrerin Sabine Sarpe freute sich, dass wieder viel Leben im HoT sei und sprach das Thema Fairness, welches einen hohen Stellenwert in der pädagogischen Arbeit hätte, an: „Kinder merken sofort, wenn etwas ungerecht ist und wollen helfen. Hier bei uns sollen sie schon früh lernen zu sehen, wo etwas ungerecht läuft und darauf aufmerksam machen.“

Die Kirchengemeinde, so Pfarrerin Sarpe, sei sehr stolz: „Ihr habt alle zusammen etwas Gutes für Jesus getan, lasst uns auch weiterhin eine starke Gemeinschaft sein, die Gutes tut und nachhaltig denkt.“

Till Bäcker, der die Einrichtung im Stephanus-Haus leitet, freute sich gemeinsam mit dem Team über die Wertschätzung ihrer bisherigen Arbeit, aber auch über die große Begeisterung der Kinder und Jugendlichen für dieses Thema.

Nachhaltigkeit und fairer Handel spiele im Alltag eine große Rolle, und zwar nicht nur bei Veranstaltungen oder Aktionen. Mittlerweile habe man im Kiosk, der bei den Besuchern sehr beliebt sei, viele Produkte umgestellt. Schokolade, Kaffee, Tee und zahlreiche Getränke kämen nun aus fairem und teilweise regionalem Handel. Die Koch- und Backkurse mit fairen Produkten wären ziemlich beliebt bei den jungen Leuten. „Wir wollen auch weiterhin den Kindern Werte für ihren weiteren Lebensweg mitgeben, gemeinsam die Augen offen halten und dadurch versuchen, die Welt ein Stück weit gerechter zu machen“, sagte Bäcker.

Dieser Einsatz gehe auch über das HoT hinaus, denn zwei Teamerinnen engagieren sich kommunalpolitisch im Klimarat der Gemeinde. Dass die Zusammenarbeit mit der Kommune sehr gut ist, machte auch der Besuch von Bürgermeister Uwe Gockel an diesem Abend deutlich. „Wir in Rat und Verwaltung gratulieren euch und sind sehr stolz auf euer Engagement nicht nur im HoT, sondern auch bei uns vor Ort in der Gemeinde, wie zuletzt bei der faire Woche“, so Bürgermeister Gockel.

Schulpfarrer Burkhardt Nolte vom Evangelischen Kirchenkreis Paderborn, der lange Gemeindepfarrer in Borchen war, brachte es ausgenzwinkernd auf den Punkt: „Das HoT Borchen ist ein „Würde-Entdeckungs-Betrieb“, auf den wir sehr stolz sind. Kinder gehen hier anders raus als sie reingekommen sind und darauf sind wir sehr stolz“.

Wie wichtig Gerechtigkeit gerade in diesen Zeiten ist, stellte Kirsten Potz, MÖWe-Regionalpfarrerin, abschließend fest: „Fairness trägt dazu bei, dass die Welt friedlicher wird.“

 

Im HoT Borchen wird man auch weiterhin mit Freude, Engagement und Kreativität daran arbeiten, die Welt ein Stück weit besser zu machen.