Neues Kunstwerk weist den Weg in den Schöpfungsgarten

Skulptur „HimmelsWelt“ von Sigrid Vischedyk gewinnt Wettbewerb

Die Beteiligten zur Verwirklichung des Kunstprojekts für den interreligiösen Schöpfungsgarten auf der Landesgartenschau in Höxter.Foto: Burkhard Battran

Die Beteiligten zur Verwirklichung des Kunstprojekts für den interreligiösen Schöpfungsgarten auf der Landesgartenschau in Höxter.
Foto: Burkhard Battran

Von Burkhard Battran

Höxter. Es ist ein bisschen wie mit dem Scheinriesen Tur Tur aus der Geschichte von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer. Nähert man sich der 3,50 Meter hohen Skulptur „HimmelsWelt“ vor dem Eingang zum interreligiösen Schöpfungsgarten auf der Landesgartenschau Höxter, wirkt sie imposant und mächtig, sobald man aber an ihr vorbei in den Schöpfungsgarten hineingeht, macht sie sich beim Blick zurück ganz schmal und unsichtbar. Das ist beabsichtigt. „Die Skulptur dient dem Schöpfungsgarten, sie will auf ihn hinweisen, aber dann will sie dahinter zurücktreten“, erklärt die Künstlerin Sigrid Vischedyk (61) aus Altenbeken-Schwaney.

Mit einer großen, öffentlichen Vernissage ist die Eingangsskulptur für den interreligiösen Schöpfungsgarten nun auf der Landesgartenschau eröffnet worden. „Was bislang noch etwas gefehlt hat, war eine Eingangspforte, die den Menschen zeigt, dass hier etwas Neues beginnt“, sagte Pfarrer Tim Wendorff von der Evangelischen Weser-Nethe-Kirchengemeinde Höxter und Sprecher der Projektgruppe, bei der feierlichen Enthüllung. „Man hätte auch einfach ein Schild aufstellen können. Aber der Schöpfungsgarten will ja keine Menschenströme lenken, sondern eine Einladung aussprechen. Dafür eignet sich die Sprache der Kunst viel besser. Deswegen haben wir schon 2021 entschieden, für diesen besonderen Standort am Eingang des Schöpfungsgartens einen Kunstwettbewerb auszuschreiben.”

Künstlerin Sigrid Vischedyk, Bürgermeister Daniel Hartmann und Schöpfungsgarten-Organisationsleiter Reinhard Großkopf von der evangelischen Kirchengemeinde enthüllen die Skulptur „HimmelsWelt“.Foto: Burkhard Battran

Künstlerin Sigrid Vischedyk, Bürgermeister Daniel Hartmann und Schöpfungsgarten-Organisationsleiter Reinhard Großkopf von der evangelischen Kirchengemeinde enthüllen die Skulptur „HimmelsWelt“.
Foto: Burkhard Battran

Der war sogar sehr erfolgreich. „Wir hatten fast 20 Bewerbungen und darunter waren viele, wirklich gute Arbeiten”, sagt Pfarrer Uwe Neumann, der die Wettbewerbsausschreibung organisiert hatte. Die Jury hat sich schließlich für den Entwurf “HimmelsWelt” von Sigrid Vischedyk entschieden. „Ich habe gar nicht erwartet, dass ich genommen werde, denn ich bin ja noch nicht so lange als freischaffende Künstlerin tätig, aber diese Ausschreibung, die ich zufällig im Internet entdeckt habe, hat genau das Thema berührt, mit dem ich mich auch in meiner Kunst gedanklich auseinandersetze, und es hat mir riesigen Spaß gemacht, meine Gedanken und die des Schöpfungsgartens für dieses Entree zu kanalisieren”, erklärte die Künstlerin. Auf vielfältige Weise nimmt die Arbeit in Form, Farbgebung und Materialwahl Bezug auf die Idee des interreligiösen Schöpfungsgartens.

Sigrid Vischedyk ist eigentlich Medizinerin. Ihren Beruf als Ärztin hat sie vor vier Jahren aufgegeben, um sich ganz der Kunst widmen zu können. Die „HimmelsWelt“ ist Vischedyks erste große Kunstarbeit für den öffentlichen Raum. „Der Stil meiner Bilder ist als abstrakte Acrylmalerei zu bezeichnen. Gearbeitet sind die Bilder in Mischtechnik. Verwendet werden Leinwände auf Holzkeilrahmen und feinste Künstler-Acrylfarben“, erklärt die Künstlerin. Eine Besonderheit ihrer Kunst ist, dass sie einige Entwürfe in Kooperation mit dem Paderborner Betrieb Glasmalerei Peters als Glasfenster gestaltet. So eine Kreation ist auch die „HimmelsWelt“. „Es handelt sich um ein witterungsbeständiges und stoßfestes Sicherheitsglas“ erklärt Sigrid Vischedyk. So wie der Schöpfungsgarten nach dem Ende der Gartenschau bestehen bleibt, wird auch die „HimmelsWelt“ dauerhaft an ihrem Standort verbleiben. Sie soll demnächst noch einen QR-Code erhalten, über den Besucher Informationen über die Bildsprache der „HimmelsWelt“ abrufen können.

Fördervereinsvorsitzender Thomas Schöning (l.) und Pfarrer Tim Wendorff übergeben der Künstlerin Sigrid Vischedyk den mit 1.000 Euro dotierten Kunstpreis für den besten Wettbewerbsentwurf.Foto: Burkhard Battran

Fördervereinsvorsitzender Thomas Schöning (l.) und Pfarrer Tim Wendorff übergeben der Künstlerin Sigrid Vischedyk den mit 1.000 Euro dotierten Kunstpreis für den besten Wettbewerbsentwurf.
Foto: Burkhard Battran