Pfarrer Detlev Schuchardt geht in den Ruhestand

Über 35 Jahre im Dienst der Ev. Kirchengemeinde Bad Lippspringe

Pfarrer Detlev Schuchardt hat die Nähe zu den Menschen immer besonders am Herzen gelegen.Foto: Kirchengemeinde/Jan Globacev

Pfarrer Detlev Schuchardt hat die Nähe zu den Menschen immer besonders am Herzen gelegen.
Foto: Kirchengemeinde/Jan Globacev

Bad Lippspringe. Am 3. Advent 1988 wurde Detlev Schuchardt als Gemeindepfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Lippspringe eingeführt. Jetzt geht er nach über 35 Jahren zum 1. Februar in den Ruhestand. Verabschiedet wird er am Sonntag, 28. Januar 2024, um 15 Uhr in einem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Bad Lippspringe, Detmolder Str. 173. Beteiligt am Gottesdienst sind Superintendent Volker Neuhoff, Pfarrerin Antje Lütkemeier, Pfarrer Detlev Schuchardt und Kantorin Sonja Ruthemann. Im Anschluss wird zu einem Empfang in das benachbarte Gemeindehaus eingeladen. Um Anmeldung wird gebeten im Gemeindebüro unter der E-Mail: pad-kg-badlippspringe@kkpb.de

„Damals sind wir in ein noch nicht ganz fertiges Pfarrhaus gezogen, und auch das Gemeindezentrum war gerade erst gebaut“, erinnert sich Detlev Schuchardt an die Anfangszeit. Heute blickt er auf rund 1.000 Predigten, 400 Trauungen, 1.300 Beerdigungen und 900 Taufen sowie auf unzählige Begegnungen mit Menschen und vielfältige Ereignisse zurück.

„Besonders am Herzen hat mir immer die Nähe zu den Menschen gelegen“, sagt der Pfarrer. Das Wichtigste seien ihm die Kinder, Jugendlichen und Familien gewesen. Er erinnert sich gerne an die vielen Familienfreizeiten, Kinderbibeltage, Kindergottesdienste, die Arbeit mit Teamerinnen und Teamern und an die Mitgestaltung der Konficamps und der unterschiedlichsten Jugendveranstaltungen. Eine große Rolle habe auch die Seelsorge an alten Menschen, etwa im Martinstift, und die Begleitung der Sterbenden und ihrer Angehörigen auf der Palliativ-Station der Karl-Hansen-Klinik gespielt. „Wichtig waren mir aber auch immer die Menschen am Rande der Gemeinde und Gesellschaft. Schon in den 1990iger Jahre die Geflüchteten, aber auch die sozial Benachteiligten vor Ort“, betont Schuchardt.

In Erinnerung bleiben ihm die Stärken der Kirchengemeinde Bad Lippspringe, die er erleben durfte: Herzlichkeit, Aufeinander-Zugehen und großes Engagement sich einzubringen. Dazu gehöre auch die Bereitschaft, nach gewissen Anlaufschwierigkeiten Neues zu akzeptieren, die Übernahme von Verantwortung und der Mut, auch selbst etwas zu veranstalten. Viel Spaß habe ihm immer das Mitsingen in der Kantorei und das Gitarrenspiel bei vielen Taufen und anderen Gelegenheiten gemacht.

Vor seiner Bad Lippspringer Zeit ist ihm besonders seine Tätigkeit in der Evangelisch-Lutherischen Stephanus-Kirchengemeinde Borchen wichtig. „Am meisten geprägt hat mich in den Diensten in Gemeinde und Gottesdiensten die Zeit in Borchen und dort Günther und Marianne Halbgewachs mit ihrer Familie. Uns verbindet bis heute eine große Freundschaft und tiefe Dankbarkeit“, betont Schuchardt.

Besondere Ereignisse waren für Schuchardt die Umwandlung des Martinstifts in eine gemeinnützige GmbH und viele Baumaßnahmen, wie der Neu- und Umbau des Martinstifts, die innovativen Innenausbauten für den Evangelischen Kindergarten, der Umbau des Johann-Heermann-Hauses in Neuenbeken und der Umbau der Evangelischen Kirche in Bad Lippspringe mit neuer Ausrichtung und Innengestaltung. Außerdem erinnert er sich an den Radiogottesdienst des WDR am Ewigkeitssonntag 2010, an die Landesgartenschau 2017 und an das Entdecken der „Digitalen Kirche“ und des „Gottesdienst To Go“ in der Corona-Zeit.

Detlev Schuchardt war die meiste Zeit für den Pfarrbezirk II / Süd der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Lippspringe und für die Paderborner Stadtteile Marienloh, Neuenbeken und Benhausen zuständig. Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit wurde ihm der Vorsitz im Verwaltungsausschuss des Martinstift übertragen, das damals noch in Trägerschaft der Kirchengemeinde war. 2018 musste die Gemeinde die Zahl der Pfarrstellen auf 1,75 reduzieren, seitdem ist Schuchardt mit einer Viertel-Stelle für Seelsorge auf der Palliativ-Station der Karl-Hansen-Klinik zuständig, und Marienloh wechselte zum Pfarrbezirk I / Nord.

Auch außerhalb der Kirchengemeinde war Schuchardt aktiv, unter anderem viele Jahre als Begleiter der Vikarinnen und Vikare im Schulvikariat, entsandt vom Pädagogischen Institut der westfälischen Landeskirche und 13 Jahre als Diakoniebeauftragter und in weiteren Ämtern des Kirchenkreises Paderborn.

Der Ruhestand führt Detlev Schuchardt und seine Frau Christel, die viele Jahre als Pfarrerin in der Kurseelsorge in Bad Driburg tätig war, nach Lampertheim im südlichen Hessen. Er freut sich, nun mehr Zeit zu haben für Musik, Malen und Radfahren, möchte sich aber auch in der Kirchengemeinde vor Ort und in der Hospiz-Seelsorge engagieren. „Bad Lippspringe werde ich nicht aus den Augen und aus dem Herzen verlieren“, betont der Pfarrer.

Detlev Schuchardt ist in Gronau aufgewachsen. Nach dem Abitur hat er 1977 das Studium der Evangelischen Theologie aufgenommen: zunächst an der Kirchlichen Hochschule Bethel, dann lange in Heidelberg und zum Schluss in Münster. 1984 machte Schuchardt sein erstes theologische Examen, danach war er Vikar in der Evangelischen Kirchengemeinde Büren, 1986 folgte das zweite theologische Examen, dann die Tätigkeit in der Evangelisch-Lutherischen Stephanus-Kirchengemeinde in Borchen und schließlich die Pfarrstelle in Bad Lippspringe.