Pfarrerin Elisabeth Goller und Pfarrer Jan-Philipp Hellmers werden verabschiedet

Gottesdienst am Reformationstag im Paderborner Lukas-Zentrum

Paderborn (ekp). In einem Gottesdienst am Reformationstag, Dienstag, 31. Oktober, um 18 Uhr werden im Lukas-Zentrum, Am Laugrund 5, zwei Abschiede begangen: Pfarrerin Elisabeth Goller wird von ihrem Dienst in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn entpflichtet, und Pfarrer Jan-Philipp Hellmers wird aus dem Probedienst verabschiedet. An dem Reformationsgottesdienst, der für die gesamte Kirchengemeinde Paderborn gefeiert wird, sind beteiligt Superintendent Volker Neuhoff, Pfarrer Christoph Keienburg, Pfarrer Mehrdad Sepehri Fard, Pfarrerin Elisabeth Goller und Pfarrer Jan-Philipp Hellmers. Musikalisch wirken mit Tim Gärtner (Orgel), Eckhard Wiemann (Klavier), der Chor Coloris unter der Leitung von Ulrike Wiedemann, Almut Ulama (Liedbegleitung) und das Quartett Flavianello. Im Anschluss wird zu einem Empfang eingeladen.

Pfarrerin Elisabeth Goller blickt auf ereignisreiche und intensive Jahre zurück

Pfarrerin Elisabeth Goller wird durch Superintendent Volker Neuhoff von ihrem Dienst in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn entpflichtet.Foto: Privat

Pfarrerin Elisabeth Goller wird durch Superintendent Volker Neuhoff von ihrem Dienst in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn entpflichtet.
Foto: Privat

Pfarrerin Elisabeth Goller verlässt die Kirchengemeinde aus familiären Gründen und wechselt in die Klinikseelsorge im Klinik- und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg in Nordhessen. Sie habe vier ereignisreiche und intensive Jahre im Lukas-Bezirk verbringen dürfen, blickt sie zurück auf die besonderen Herausforderungen in dieser Zeit wie unter anderem die Corona-Pandemie, aber auch Umbrüche und Sparzwänge in der Landeskirche, im Kirchenkreis und der Kirchengemeinde. „Ich durfte immer wieder Kreativität und die Bereitschaft und Neugier erleben, auch einmal neue Wege zu gehen, Kirche und Gemeindeleben anders zu gestalten“, sagt Elisabeth Goller. Gerne denkt sie auch an zwei Jahre mobile Gemeindearbeit im Neubaugebiet Springbach Höfe, die der Bezirk auf Initiative einiger Ehrenamtlicher hin startete – mit Brezel-, Waffel- und Kaffeemobil und Quartierskonzert. Da freut es sie besonders, dass aus diesen Erfahrungen die Idee eines Kirche(n)mobils gewachsen ist, das gemeinsam mit katholischen Pastoralverbünden im Stadtgebiet sowie Diakonie und Caritas entwickelt wird. „Viele wunderbare Kontakte und Beziehungen sind gewachsen, für die ich dankbar bin“, betont die Pfarrerin. Der Abschied falle ihr umso schwerer, da ihre Stelle nicht wieder besetzt werde.

Elisabeth Goller kam nach ihrem Studium der Evangelischen Theologie in Jena, Leipzig und im rumänischen Sibiu/Hermannstadt in den Kirchenkreis Paderborn. Von 2011 bis 2013 war sie Vikarin in der Evangelischen Stephanus-Kirchengemeinde Borchen. Es folgten Vakanzvertretungen in der Kirchengemeinde Delbrück; in Borchen und im Bezirk Sennelager und Sande der Kirchengemeinde Schloß Neuhaus. Ordiniert wurde die Pfarrerin am 6. Juli 2014 in der Evangelischen Segenskirche in Delbrück. Ab April 2016 war Elisabeth Goller Gemeindepfarrerin im Bezirk Sennelager und Sande. Nach ihrer Elternzeit wechselte sie im Dezember 2019 in die Kirchengemeinde Paderborn und war mit einer Viertel-Stelle Gemeindepfarrerin im Lukas-Bezirk und im Umfang einer Viertel-Stelle mit der konzeptionellen Arbeit für die Konversions- und Neubaugebiete im Stadtgebiet beauftragt.

Pfarrer Jan-Philipp Hellmers erinnert sich besonders an Herzlichkeit und Zusammenhalt

Pfarrer Jan-Philipp Hellmers wird durch Superintendent Volker Neuhoff aus dem Probedienst im Evangelischen Kirchenkreis Paderborn verabschiedet.Foto: Privat

Pfarrer Jan-Philipp Hellmers wird durch Superintendent Volker Neuhoff aus dem Probedienst im Evangelischen Kirchenkreis Paderborn verabschiedet.
Foto: Privat

Pfarrer Jan-Philipp Hellmers tritt nach dem Ende des Probedienstes seine erste eigene Pfarrstelle im Ruhrgebiet an. „Ich habe die Zeit im Lukas-Bezirk sehr genossen und werde mich garantiert lange an diese berufliche Phase erinnern“, betont Hellmers und bedankt sich für die „unglaubliche Herzlichkeit und Wärme“, mit der er empfangen und aufgenommen worden ist. Im Lukas-Bezirk seien ihm sofort das große ehrenamtliche Engagement und der beeindruckende Zusammenhalt aufgefallen. Gerne denkt er an das zurück, was er gemeinsam mit anderen gestalten durfte, wie die Konfiarbeit, die Fahrten auf das Konficamp, die Kinderbibelwoche, die Krippenspiele und die Passionsandachten, aber auch an „leidenschaftliche Diskussionen“ über die Zukunft der Gemeinde. „Schwere, fordernde, aber auch segensreiche Erfahrungen im Lukas-Bezirk, im Krankenhaus und in Gremien liegen hinter mir. Das alles war nicht immer ohne Widerstände, aber immer von viel Leidenschaft für die Sache geprägt. Auch bei Meinungsverschiedenheiten war immer spürbar: Wir sind gemeinsam unterwegs“, sagt Pfarrer Hellmers.

Zu seiner Tätigkeit in der Krankenhausseelsorge sagt Jan-Philipp Hellmers: „Die Zeit im St. Josef Hospital in Bad Driburg war kurz, aber intensiv.“ Es sei nicht ganz einfach, als Seelsorger von außen in das „System Krankenhaus“ zu kommen. „Besonders der Kontakt und die Seelsorge zu und an Mitarbeitenden ist eine große Herausforderung. Der Stress im Arbeitsalltag des Ärzte- und Pflegepersonals macht es besonders schwierig, sich einmal Zeit für seelsorgliche Anliegen zu nehmen“, betont Hellmers. Das spürten oft auch Patientinnen und Patienten. Das Pflegepersonal habe keine Zeit, sich mal ans Bett zu setzen und sich mit ihnen zu unterhalten. „Das Bedürfnis nach Gesprächen und seelsorglicher Begleitung war groß“, beschreibt der Pfarrer seine Eindrücke: „Viele Gespräche habe ich geführt. Manchmal bin ich auch mitten in der Nacht ins Krankenhaus gefahren, wenn ein Patient verstorben war und die Familie seelsorgliche Begleitung brauchte“, so der Pfarrer. Besonders spannend und lehrreich sei für ihn auch die Arbeit auf der Psychiatrie gewesen.

Jan-Philipp Hellmers war seit Oktober 2021 Pfarrer im Probedienst im Evangelischen Kirchenkreis Paderborn. Nach dem Studium der Theologie in Bochum hatte er sein Vikariat in der Evangelisch-Lutherischen Stephanus-Kirchengemeinde Borchen absolviert. Sein Probedienst war aufgeteilt: Zu 50 Prozent war er im Lukas-Bezirk der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn tätig und zu 50 Prozent in der Krankenhausseelsorge im Kreis Höxter in der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE). Ordiniert wurde der Pfarrer am 30. Oktober 2022 im Paderborner Lukas-Zentrum.