12 Tage Begegnung mit jungen Menschen aus Tansania
„Die Begegnung hat auf beiden Seiten die Augen geöffnet“
Kirchenkreis (ekp/cla). Zwölf Tage war eine Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener aus Kusini B in Tansania, dem Partnerkirchenkreis des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn, zu Gast in Deutschland. Begleitet wurden sie von District Pastor (Superintendent) Rev. Frederick Muganyizi und Abela Kabalimu, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees.
Während ihres Besuchs waren die jungen Menschen im Alter von 17 bis 23 Jahren im ganzen Kirchenkreis unterwegs, von Paderborn und Salzkotten über Höxter bis Warburg. Sie besuchten zum Beispiel Gottesdienste und eine Partnerschule. Bei verschiedenen Gelegenheiten tauschten sie sich mit jungen Menschen aus dem Kirchenkreis über ihre Erfahrungen aus, so bei der „Couch-Kirche“ auf den Paderwiesen und beim „Dome“, der mobilen Jugendkirche des Jugendreferates in Warburg.

Zum Auftakt der Begegnung gab es eine Stadtführung durch Paderborn, dazu gehörte das Paderquellgebiet mit Blick auf die evangelische Abdinghofkirche: (v. l.) Dr. Stefanie Kolbusa, Erwachsenenbildungsreferentin des Kirchenkreises, Agleny Apolinary, Abayo Ernest, District Pastor Rev. Frederick Muganyizi, Nelia Pantaleo, Abela Kabalimu, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Jana Blichenberg-Hansen, Co-Leitung der Jugendbegegnung, Nikita Raith, ev. Jugend, Faith Geofrey, Oliver Schwarz, Leiter des Jugendreferates im Kirchenkreis und Junior Joswamu.
Foto: EKP/Oliver Claes
Die jungen Menschen aus Tansania haben sich gefreut, Gleichaltrige aus dem Kirchenkreis kennenzulernen und auch etwas über Deutschland zu erfahren. So war Faith Geofray überrascht, dass es in Deutschland viele Bäume und nicht nur Häuser gibt. Agleny Apolinari hatte nicht erwartet, dass es hier Landwirtschaft gibt, die aber anders als in Tansania mit Maschinen betrieben werde. Nelia Pantaleo ist dankbar für das herzliche Willkommen durch die deutschen Jugendlichen; die niedrigen Temperaturen aber seien ihr unangenehm gewesen. Abayo Ernest werden die saubere Umwelt, das saubere Wasser und der gute Zusammenhalt unter den deutschen Jugendlichen in Erinnerung bleiben. Und Junior Joswamu hat es besonders gefallen, dass bei einem Gottesdienst die Besucher im Anschluss an die Predigt nach ihrer Meinung gefragt wurden. Gemeinsam ist den drei jungen Frauen und zwei jungen Männern besonders das gute Miteinander im Kontakt mit den deutschen Jugendlichen aufgefallen.

Tanzen und Chillen auf den Paderwiesen bei der Begegnung der Jugendlichen aus Tansania und Deutschland.
Foto: Jugendreferat

Die Teilnehmenden der Jugendbegegnung beim Besuch im Haus der Evangelischen Kirche.
Foto: EKP/Oliver Claes
Für Superintendent Frederick Muganyizi bot die Jugendbegegnung die Chance, die Partner, ihre Kultur und ihr Leben besser kennenzulernen. „Die Begegnung hat auf beiden Seiten die Augen geöffnet und dazu beigetragen, das Leben anders wahrzunehmen.“ Die Jugendlichen aus Tansania hätten etwas anderes gesehen und erlebt, als sie erwartet haben. „Die Jugendbegegnung hat gezeigt, dass unterschiedliche Menschen trotz ihrer Verschiedenheit zusammenleben können“, sagte Frederick Muganyizi.
Abela Kabalimu bedankte sich als Vorsitzende des Partnerschaftskomitees für die Einladung und für die Möglichkeit, Deutschland kennenzulernen. „Ich hoffe, dass die Jugendbegegnung weitergeht und beide Seiten Anstrengungen für eine Fortsetzung unternehmen“, sagte sie.
Diese Hoffnung unterstreicht auch Superintendent Volker Neuhoff: „Mich hat die gute Stimmung der Jugendlichen aus den beiden Kirchenkreisen angesteckt. Ich habe mich außerdem gefreut, Abela Kabalimu und Frederick Muganyizi wiederzusehen und an meinen Besuch in Kusini B vor zwei Jahren anknüpfen zu können. Sie haben in den letzten Tagen unseren Kirchenkreis gut beobachtet und wichtige Eindrücke mit uns geteilt.“
Auch Oliver Schwarz, Leiter des Jugendreferates, zieht eine positive Bilanz: „Die Jugendbegegnung hat einen unmittelbaren Austausch zwischen jungen Menschen beider Kirchenkreise ermöglicht. Themen die junge Menschen beschäftigen, können über Grenzen hinweg geteilt werden. Ich bin sehr froh und dankbar, dass dies auch in unserer Jugendbegegnung geschehen ist.“
„Für mich hat die Jugendbegegnung jetzt schon ein Ziel erreicht, weil ich weiß, dass nicht nur ich, sondern auch andere Teilnehmende weiterhin Kontakt über die verschiedenen sozialen Medien zueinander halten“, sagt Jana Blichenberg-Hansen, Co-Leitung der Jugendbegegnung.
Nikita Raith von der evangelischen Jugend erinnert sich gerne an die Begegnung zurück: „Es waren sehr aufregende und spannende 12 Tage, die ich mit den Gästen aus Tansania verbringen durfte, ob es beim Fußball spielen auf den Paderwiesen war, oder im Movie Park, jeder dieser Momente wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.“
Ein Gegenbesuch von jungen Menschen aus dem Kirchenkreis Paderborn in Tansania ist für 2026 geplant.
Superintendent Frederick Muganyizi und Abela Kabalimu waren auch zu Gast auf der Pastoralkonferenz des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn. Sie berichteten von aktuellen Entwicklungen im Partnerkirchenkreis und tauschten sich mit den Gastgebern unter anderem über Unterschiede bei der Bedeutung von Kirche aus; dem zunehmenden Desinteresse in Deutschland steht in Tansania eine wachsende Zahl von Kirchengemeinden durch ehrenamtliches Engagement gegenüber.

Bei der Pastoralkonferenz des Kirchenkreises: (v. l.) Dr. Stefanie Kolbusa, Erwachsenenbildungsreferentin, die übersetzt hat, Abela Kabalimu, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, District Pastor Rev. Frederick Muganyizi und Superintendent Volker Neuhoff mit dem Geschenk der Gäste – Kaffee aus Tansania.
Foto: EKP/Oliver Claes
Seit 1990 verbindet den Evangelischen Kirchenkreis Paderborn eine Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Kusini B in der Nordwestdiözese (NWD) der Evangelisch–Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT). Der Kirchenkreis Kusini B (Süd B) mit dem Sitz des Superintendenten in Ilemera liegt am Westufer des Viktoria-Sees. Zum Kirchenkreis gehören 13 Gemeinden mit ca. 30.000 Christinnen und Christen. District Pastor (Superintendent) ist seit Januar 2018 Rev. Frederick Muganyizi.