Aussetzung der Todesstrafe für Jamshid Sharmahd gefordert

Fachstelle Persischsprachige Seelsorge kritisiert Todesurteil

Paderborn (ekp). Die Fachstelle Seelsorge für Persischsprachige Christen in Westfalen der evangelischen Kirche kritisiert das Todesurteil, das ein iranisches Gericht gegen den Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd verhängt hat.

„Wir fordern von der Islamischen Republik die Aussetzung der Todesstrafe, ein faires Verfahren für Jamshid Sharmahd mit einem Rechtsbeistand seiner Wahl und eine unabhängige, internationale Prozessbeobachtung“, sagt Pastor Mehrdad Sepehri Fard von der Fachstelle. Die Fachstelle betreut persischsprachige Christinnen und Christen in Westfalen und ist beim Evangelischen Kirchenkreis Paderborn angesiedelt.

Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn, Volker Neuhoff, ist entsetzt über das willkürliche und verächtliche Verhalten des iranischen Regimes und die Hinrichtungen und Repressalien. „Ich erlebe, wie bedrückt die persischsprachigen Gemeindemitglieder im Kirchenkreis Paderborn und in Westfalen sind. Ich danke allen, die sich hier bei uns in Politik und Gesellschaft für die unterdrückten Menschen im Iran einsetzen.“
Superintendent Volker Neuhoff. Foto: EKP

„Jamshid Sharmahd befindet sich seit über 900 Tagen in Isolationshaft und wird gefoltert. Er musste sich ohne selbst gewählten Rechtsbeistand einem Schauprozess stellen und wurde für ein Verbrechen zum Tode verurteilt, das er nicht begangen hat“, erklärt Pastor Mehrdad Sepehri Fard.

Der Journalist und Aktivist Jamshid Sharmahd war im August 2020 während einer Dienstreise aus Dubai in den Iran entführt worden. Seitdem befindet sich der Deutsch-Iraner in Haft und wurde nun wegen Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt.