Besinnung auf die Gemeinsamkeiten

Ökumenischer Pilgertag an der Abtei Marienmünster findet großen Anklang

Pfarrer Gunnar Wirth (v. l.), Weihbischof Matthias König, Pilgerbegleiterin Heidi Fuhrmann, Superintendent Volker Neuhoff und Dekanatsreferentin Gisela Fritsche am Sammelpunkt hinter der Abtei. Foto: Burkhard Battran

Pfarrer Gunnar Wirth (v. l.), Weihbischof Matthias König, Pilgerbegleiterin Heidi Fuhrmann, Superintendent Volker Neuhoff und Dekanatsreferentin Gisela Fritsche am Sammelpunkt hinter der Abtei.
Foto: Burkhard Battran

Von Burkhard Battran

Marienmünster. In der Passionszeit besinnen sich die Konfessionen in besonderer Weise auf den Kern des Glaubens, weshalb auch die verbindenden Elemente der Ökumene noch einmal mehr an Lebendigkeit gewinnen. Der Evangelische Kirchenkreis Paderborn hatte jetzt gemeinsam mit dem Dekanat Höxter zu einem besonderen ökumenischen Pilgerausflug rund um die Abtei Marienmünster eingeladen. „Dieser Ort war einst Schauplatz tiefer Feindschaft zwischen den Konfessionen und ist heute in ganz besonderer Weise ein Ort der überkonfessionellen Begegnung und der Kultur“, sagte Synodalassessor Gunnar Wirth, Pfarrer in der Evangelischen Weser-Nethe-Kirchengemeinde Höxter.

Rund 50 Pilgerinnen und Pilger hatten sich beteiligt. „Das ist eine sehr gute und erfreulich große Resonanz, die deutlich zeigt, wie sehr sich die Gläubigen solche Angebote wünschen“, betonte Superintendent Volker Neuhoff. Ursprünglich war dieser Pilgertag ganz anders geplant gewesen. „Eigentlich sollte dies ein Angebot zur Vorbereitung auf den ökumenischen Kirchentag im letzten Jahr werden, das wir seinerzeit aber nicht durchführen konnten und darum um ein Jahr verschoben haben“, erklärt Dekanatsreferentin Gisela Fritsche. Der Aktualität hat das keinen Abbruch getan. „Gerade auch durch den Krieg in der Ukraine ist bei den Gläubigen aller Konfessionen der Wunsch groß, miteinander zu sprechen und gemeinsam für Frieden zu beten“, sagte Weihbischof Matthias König.

An der Basis spielt der Unterschied der Konfessionen schon lange keine Rolle mehr. Die langjährigen Freundinnen Christa (66) und Gerdi (74) aus Höxter gehören der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde an. Schon lange nehmen sie gemeinsam an den Aktivitäten beider Gemeinden teil. „Das Schöne an dieser Veranstaltung ist, dass wir uns beide gleichermaßen eingeladen fühlen“, sagt Christa.

Die Pilgerfreundinnen Christa und Gerdi fühlen sich als katholische und evangelische Christinnen gleichermaßen eingeladen. Foto: Burkhard Battran

Die Pilgerfreundinnen Christa und Gerdi fühlen sich als katholische und evangelische Christinnen gleichermaßen eingeladen.
Foto: Burkhard Battran

Der etwa sechs Kilometer lange, ökumenische Rundweg führte zunächst entlang des historischen Kreuzwegs in die ausgedehnte Feldflur rund das ehemalige Benediktinerkloster Marienmünster. Immer im Blick blieben dabei die hoch aufragenden Türme der Abteikirche.

Bei der Pilgerwanderung sind die imposanten Türme der Abteikirche Marienmünster immer im Blick. Foto: Burkhard Battran

Bei der Pilgerwanderung sind die imposanten Türme der Abteikirche Marienmünster immer im Blick.
Foto: Burkhard Battran

Den Weg ausgearbeitet hatte die ausgebildete Pilgerbegleiterin Heidi Fuhrmann aus Marienmünster. Wegen der überraschend großen Teilnehmerzahl war auch Ehemann Josef Fuhrmann mit dabei, der sonst als Klosterführer tätig ist. Beide sind engagierte Mitglieder im pastoralen Raum Steinheim-Marienmünster-Nieheim der katholischen Kirchengemeinde.

In diesem Jahr gibt es den 102. Katholischen Kirchentag. Er findet vom 25. bis 29. Mai in Stuttgart statt. Im kommenden Jahr ist dann der 38. Evangelische Kirchentag vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg geplant. Der Ökumenische Kirchentag vom 13. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt fand überwiegend digital und online statt. Es war der dritte dezidiert ökumenische Kirchentag. Für einen ökumenischen Kirchentag ist eine offizielle Einladung eines katholischen Bistums oder einer evangelischen Landeskirche Voraussetzung.

Gemeinsame Kontemplation auf einer Wiese in der weiten Feldflur. Foto: Burkhard Battran

Gemeinsame Kontemplation auf einer Wiese in der weiten Feldflur.
Foto: Burkhard Battran