Decken in den Kirchen, heißer Tee im Gemeindehaus
Evangelische Kirchengemeinden sparen Energie
Kreis Höxter/Kreis Paderborn (ekp). „Die Kirchen haben mit ihrem großen Gebäudebestand eine große Verantwortung in der Krise und können und müssen, wo es möglich ist, zum Sparen beitragen“, so hatte es Superintendent Volker Neuhoff vor einigen Wochen formuliert und – gemeinsam mit den Superintendenten der benachbarten Kirchenkreise Bielefeld, Gütersloh und Halle – die evangelischen Kirchengemeinden in der Region zum Energiesparen aufgerufen. So lassen Kirchengemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Paderborn ihre Kirchen unbeheizt und verlagern Gottesdienste und Veranstaltungen in die Gemeindehäuser.
Die Evangelische Kirchengemeinde Bad Lippspringe beteiligt sich an der Aktion „#winterkirche“ der westfälischen Landeskirche, sie heizt ihre Kirche nicht und Gottesdienste werden, außer an Weihnachten, im Gemeindezentrum gefeiert. Die Temperatur im Gemeindezentrum wurde gesenkt, und die Kirche wird bereits seit dem Frühjahr abends nicht mehr angestrahlt. Bis Ostern finden im Johann-Heermann-Haus in Neuenbeken keine Gottesdienste statt, das Gebäude wird nicht beheizt.
Die Evangelisch-Lutherische Stephanus-Kirchengemeinde Borchen hat die Temperatur in der Stephanus-Kirche auf 14 Grad gesenkt und lädt zu DHDS ein: Decken, Handschuhe und Dicke Socken. Falls erforderlich gibt es auch heißen Tee. Im Gemeindehaus wurde die Temperatur auf 19 Grad gesenkt.
Auch die Evangelische Kirchengemeinde Büren-Fürstenberg beteiligt sich, in der Erlöserkirche in Büren gibt es „Winterkirche“, und im Paul-Schneider-Haus in Wewelsburg finden Gruppentreffen nur noch in einem einzigen Raum statt. Die Evangelische Kirchengemeinde Delbrück hat die Temperatur im Kirchsaal der Segenskirche auf 18 Grad gesenkt und verteilt Decken.
In der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Elsen werden die Erlöserkirche und das Gemeindehaus auf einer grundsätzlichen Temperatur von 12 Grad gehalten. Bei Veranstaltungen im Gemeindehaus wird der entsprechende Raum auf 16 bis 19 Grad geheizt. In der Kirche werden Luftfeuchtigkeit und Temperatur über das System „#winterkirche“ der EKvW überwacht. Die Kirche würde nur höher beheizt, um Schimmelbefall zu vermeiden. An Heiligabend wird die Kirche einmalig auf 16 Grad geheizt. Im Januar und Februar werden die Gottesdienste bei 12 Grad in der Kirche gefeiert.
Der Abdinghofbezirk der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn bittet alle Besucherinnen und Besucher von Gottesdiensten und Veranstaltungen warme Kleidung anzuziehen. Ab dem 1. Januar bis Ostern werden die Gottesdienste in die Krypta verlagert. Das Gemeindehaus wird weiter durch Gruppen genutzt und nach Bedarf geheizt. Auch die Kindertageseinrichtung wird auf die notwendige Temperatur beheizt.
Ähnlich sieht es im Johannesbezirk aus, die Räume des Jugendzentrums und der Krabbelgruppen werden geheizt. Der große Kirchsaal wurde durch die vorhandene Schiebetür in zwei Bereiche unterteilt, der hintere Raum bleibt zunächst bei 9 Grad, der vordere Raum wird nur zu den Gottesdiensten auf 16 Grad geheizt. Nach Weihnachten bis Ende März bleiben Kirch- und Gemeindesaal auf der Minimaltemperatur von 5 Grad. Für Gruppen werden zwei kleine Räume genutzt.
Der Lukaspfarrbezirk beteiligt sich an der Aktion #wärmewinter von Diakonie und evangelischer Kirche in Deutschland. Bis zum 18. Dezember ist das Lukaszentrum (während der Laufzeit der Ausstellung „Gott liebt die Fremden“) jeweils von 18 bis 19 Uhr verlässlich geöffnet. Zu diesen Zeiten werden ein barrierefreier Aufenthalt in geheizten Räumen sowie heiße Getränke und Gebäck angeboten.
In der Evangelischen Weser-Nethe-Kirchengemeinde Höxter werden die Kirchen nur noch so weit geheizt, wie es für den Erhalt der Orgeln und der Kunstgegenstände und technisch notwendig ist. Bis zum Jahreswechsel finden die Gottesdienste in den ungeheizten Kirchen in gewohnter Form statt. Im Januar und Februar wird es dann jeden Sonntag zwei Gottesdienste geben: einen um 11 Uhr in einem geheizten Gemeindesaal (Beverungen oder Höxter im Wechsel) und um 18 Uhr in einer ungeheizten Kirche.
Zudem befinden sich Kirchengemeinden im Austausch unter anderem mit Kommunen, Diakonie und Initiativen, um bei Bedarf Wärmeräume einzurichten und warmes Essen und Getränke auszugeben oder vorhandene Angebote wie Mittagstische auszuweiten.