„Der Zionsberg ist ein Juwel“

Scherfeder Diakonissen-Kommunität feiert ihr 50-jähriges Bestehen

Die Zionsberg-Schwestern singen ein Segenslied. Foto: Burkhard Battran

Die Zionsberg-Schwestern singen ein Segenslied.
Foto: Burkhard Battran

Scherfede. Mit einem großen Festgottesdienst und einem bunten Tag der offenen Tür hat die evangelische Diakonissen-Gemeinschaft vom Scherfeder Zionsberg ihr 50-jähriges Kommunitäts-Jubiläum sowie das 40-jährige Bestehen ihrer Hauskapelle auf dem Zionsberg gefeiert.

Die Gemarkung in Warburg-Scherfede, wo sich das Kloster befindet, trägt eigentlich den Namen Hellberg, doch mit Zeit hat sich der Namen des Klosters auf den gesamten Siedlungsbereich übertragen. Das Kloster Zionsberg hat unbestritten eine große Ausstrahlung.

„Der Zionsberg ist ein Juwel“, sagte der Marsberger Pfarrer Alfred Hammer (69) aus Beverungen gebürtiger ehemalige Arnsberger Superintendent, der seit vielen Jahrzehnten die Kommunität in Scherfede begleitet. „Der Zionsberg ist immer im Aufbruch und im Aufbau gewesen, hat sich immer wieder den veränderten Gegebenheiten angepasst und trägt bei zum Glanz der Umgebung“, sagte Hammer.

Der Festgottesdienst fand in der katholischen Vincentius-Kirche statt. Das muss man betonen, denn die Diakonissen-Gemeinschaft auf dem Zionsberg in Scherfede ist schließlich eine evangelische Kommunität. „Die evangelische Kirche und auch unsere Kapelle im Haus sind einfach zu klein, aber wir pflegen hier in Scherfede einen sehr guten ökumenischen Austausch“, sagte Schwester Marika Haack.

Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn, Volker Neuhoff, bezeichnete die Zionsberg-Diakonissen als „lebendige Steine“. Auf dem Zionsberg in Scherfede werde das Evangelium in Wort und Tat gelebt. „Auch wenn ich noch nicht häufig hier gewesen bin, so spüre ich auch in Paderborn, dass hier ein Ort ist, wo für alle Menschen gebetet wird und ich auch ganz persönlich angesprochen bin“, sagte Neuhoff.

Superintendent Volker Neuhoff richtet ein Grußwort an die Teilnehmenden und lobt die sechs Schwestern als „lebendige Steine“. Foto: Burkhard Battran

Superintendent Volker Neuhoff richtet ein Grußwort an die Teilnehmenden und lobt die sechs Schwestern als „lebendige Steine“.
Foto: Burkhard Battran

Der Landrat des Kreises Höxter, Michael Stickeln, lobte die Zionsberg-Schwestern als „authentisch ökumenisch“. Durch die Offenheit und die Mitwirkung an dem Raderlebnisweg Klostergartenroute trügen die Schwestern auch zur touristischen Profilbildung im Kreis Höxter bei.

Als eine Besonderheit des Zionsberges wurde die Möglichkeit der Kommunität auf Zeit hervorgehoben. Seit vielen Jahrzehnten schon können Menschen auf dem Zionsberg am Klosterleben für eine Woche oder länger teilnehmen. Daraus seien viele Unterstützer-Netzwerke und Freundeskreise hervorgegangen, deren Mitgliederzahl ständig gewachsen sei. „Wir blicken dankbar zurück und mutig nach vorn“, fasste Diakonissenschwester Margot Petry das Wirken auf dem Zionsberg zusammen.

Sechs Schwestern sind sie insgesamt. Schwester Marika Haack (59) ist die jüngste. Die älteste ist Schwester Ilse Neumann mit 85 Jahren. Dazwischen sind Schwester Margot Petry (69), Margarete Bockwinkel (68), Marlis Bethlehem (81) und Ursula Metz (83). Gemeinsam kümmern sie sich um alles, was im Haus anfällt, darüber hinaus hat jede aber auch ihren ganz eigenen Verantwortungsbereich. Die Gemeinschaft genügt nicht nur sich selbst, sondern der Zionsberg ist auch ein Gruppen- und Tagungshaus. Schwester Margot: „Gott – man lobt dich in der Stille zu Zion, lautet unser Hausspruch, und wir Schwestern sind dazu angetreten, das Lob Gottes täglich zu singen und zu beten. Die Menschen, die zu uns kommen, suchen genau diese Hinwendung zu Gott in Lied, Meditation, Gebet und Schweigen.“

Der Posaunenchor Brakel-Marienmünster-Nieheim trägt zur musikalischen Begleitung bei. Foto: Burkhard Battran

Der Posaunenchor Brakel-Marienmünster-Nieheim trägt zur musikalischen Begleitung bei.
Foto: Burkhard Battran