Die TelefonSeelsorge Paderborn veröffentlicht Jahresbericht 2024
365 Tage im Jahr Trost geben

Das Hauptamtlichen-Team der TelefonSeelsorge Paderborn veröffentlicht den Jahresbericht 2024: (von rechts nach links) Evelyne Müller, Dorothea Wahle-Beer und Stephanie Rohde. Nicht mit auf dem Foto Beate Knies.
Foto: TelefonSeelsorge Paderborn
Paderborn/Kreis Höxter. Neben den Zahlen, Daten und Fakten, die für 2024 veröffentlicht werden, widmet sich der Jahresbericht der TelefonSeelsorge Paderborn dem Thema „Trost“, denn viele Menschen, die sich an die TelefonSeelsorge wenden, sind oft auch Trost bedürftig.
„Wir wollen aber keineswegs vertrösten auf bessere Zeiten“ sagt Evelyne Waithira Müller, seit Dezember 2024 Leiterin der TelefonSeelsorge Paderborn, „oder die Menschen belehren, wie sie ihr Leben besser meistern können, sondern unser Angebot ist es, das jeweilige Leid mit den Menschen, die sich an uns wenden, auszuhalten, wenn es sein muss auch immer wieder, schon dadurch geben wir Trost.“ Dieses Angebot besteht 24 Stunden jeden Tag im Jahr per Telefon, Mail und Chat. „Allein das Wissen, dass man sich an uns wenden kann, dass wir da sind, auch wenn man ganz allein ist oder sich einsam fühlt, kann schon trösten“, ergänzt die stellvertretende Leiterin Dorothea Wahle-Beer.
Der Bedarf ist da: Die rund 80 Ehrenamtlichen, ohne die dieses Angebot nicht machbar wäre, führten 8.549 Seelsorge- und Beratungsgespräche am Telefon, das sind 7 Prozent mehr als in 2023, hinzu kamen 666 Chats und 396 Mails. Im Vordergrund stehen für die Ratsuchenden vielfach ihre persönlichen Belastungssituationen, ausgelöst durch Krisen in Partnerschaft, Familie oder Freundeskreis, sowie gesundheitliche Beeinträchtigungen, oftmals seelischer, aber auch körperlicher Ursache.
„In vielen Gesprächen geht es auch um die Einsamkeit der Ratsuchenden, sehr oft ohne, dass es eigens benannt wäre, es ist spürbar,“ so Evelyne Waithira Müller. Es gibt viele Gründe, einsam zu sein, die TelefonSeelsorge begleitet jeden und jede vorurteilsfrei und offen, egal ob es sich um eine chronische oder eine hochakute Krise handelt. „In einer hochakuten Krise befindet sich auch jemand, der seinem Leben ein Ende setzen möchte – auch in diesen Gesprächen, die sich um Suizid drehen, sind wir für die Ratsuchenden da und stehen Ihnen zur Seite,“ berichtet Dorothea Wahle-Beer.
„Um solche oftmals belastenden Gespräch führen zu können, bedarf es einer guten Ausbildung und fortlaufenden Supervision. Beides bieten wir unseren Ehrenamtlichen selbstverständlich und in hoher Qualität, und hören immer wieder, wie wertvoll dieses Ehrenamt auch dadurch für die Mitarbeitenden ist“, so die beiden Leiterinnen.
In dem im Herbst beginnenden Ausbildungskurs sind noch Plätze frei, wer Interesse hat, kann sich unter Tel. (05251) 201710 oder per E-Mail an buero@telefonseelsorge-paderborn.de melden.
Infostand am 17. Mai in Paderborn
„Oder kommen Sie am Samstag, 17. Mai, zum Austausch an unseren Info-Stand in der Westernstraße, Höhe Franziskanerkirche,“ sagt Beate Knies, pädagogische Fachkraft im Team der TelefonSeelsorge. „Dort geben wir gerne einen Einblick in unsere Arbeit und die Ausbildung dazu.“
Kontakt zur TelefonSeelsorge
Die TelefonSeelsorge ist ein bundesweites Angebot der evangelischen und katholischen Kirche. In Paderborn befindet sie sich in Trägerschaft des Gemeindeverbands katholischer Kirchengemeinden Ostwestfalen-Lippe sowie des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn.
Die TelefonSeelsorge ist unter den Rufnummern 0800 – 1110111 und 0800 – 1110222 kostenlos, anonym und rund um die Uhr erreichbar.
Mail und Chat werden über www.telefonseelsorge.de angeboten.
Ergänzend dazu wird eine Krisen-App für Suizidgefährdete und -betroffene angeboten. https://krisen-kompass.app