Dritte Zukunftswerkstatt des Kirchenkreises Paderborn
Konkrete Szenarien für das Jahr 2030 wurden entwickelt. Im nächsten Schritt treffen die Träume auf die Finanzen
Altenbeken/Kreis Höxter (ekp). „Träumen Sie groß“ wurden die über 35 Teilnehmenden der dritten Zukunftswerkstatt des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn aufgefordert. „Große Träume können Begeisterung in Gang setzen“, sagte Superintendent Volker Neuhoff zum Auftakt der Veranstaltung im Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindehaus in Altenbeken.
In Gruppen stellten sich die Teilnehmenden des sogenannten „Dream Teams“ der Aufgabe Szenarien zu entwickeln, wie die evangelische Kirche in der Region im Jahr 2030 aussehen könnte. Grundlage war der im biblischen Leitwort des Kirchenkreises formulierte Auftrag, lebendig, aufbauend und geistlich zu sein. Außerdem flossen die Ergebnisse der zwei vorausgegangenen Zukunftswerkstätten in die Arbeit ein. Dazu gehörten Ideen zu den Potentialen des Kirchenkreises und Wünsche an die evangelische Kirche aus einer öffentlichen Umfrage, wie eine Schwerpunktsetzung in den Bereichen Diakonie und Jugendarbeit sowie Lebensstationen und Seelsorge, die sich auch in der bisherigen Konzeption des Kirchenkreises wiederfinden.
Als Anregung wurden unter anderem neue Ideen für Kirche aus der westfälischen Landeskirche und auch aus dem Kirchenkreis vorgestellt, wie das Brezelmobil des Paderborner Lukas-Pfarrbezirks in Kooperation mit der Diakonie und der mobile „Dome“ der evangelischen Jugend im Kirchenkreis.
Die von den Gruppen erarbeiteten Szenarien sind zum Teil sehr konkret und entwickeln Schwerpunkte wie Kinder und Jugend sowie Diakonie und soziales Engagement weiter und verbinden sie mit Wünschen nach niedrigschwelligen, mobilen und digitalen Angeboten für bestimmte Zielgruppen, aber auch generationsübergreifend.
Wie es mit diesen Ergebnissen weitergeht, beschrieb Dr. Hubertus von Stein von der begleitenden Agentur Xpand Stiftung. Die vom „Dream-Team“ entwickelten Szenarien treffen in einem nächsten Schritt auf die von einer „Fokus-Gruppe“ erarbeiteten finanziellen Möglichkeiten des Kirchenkreises. Beide Spuren laufen zusammen und werden vom Kreissynodalvorstand, dem Leitungsgremium des Kirchenkreises, weiterentwickelt. Dieses Ergebnis wird auf zwei Synodalversammlungen den Mitgliedern der Synode vorgestellt. Auf diese Weise solle eine breite Diskussion darüber in der Synode, den Presbyterien und den Kirchengemeinden angestoßen werden, erklärte Superintendent Volker Neuhoff. Eine Entscheidung ist dann für Anfang Dezember auf der Synode, dem Beratungs- und Beschlussgremium des Kirchenkreises, geplant.
Hintergrund des Zukunftsprozesses ist ein strukturelles Defizit im Haushalt des Kirchenkreises, das Einsparungen in Höhe von rund 1 Million Euro nötig macht.
„Wir haben eine Menge geschafft, und wir haben eine Fülle von Träumen und Ideen“, betonte Superintendent Volker Neuhoff zum Abschluss des Tages in Altenbeken und bedankte sich bei den Teilnehmenden der drei Zukunftswerkstätten für die engagierte Mitarbeit.