Fachstelle „Persischsprachige Seelsorge“
Wird von vier Kirchenkreisen getragen
Von Axel Langer
Paderborn. „Sie sind Seelsorger, Glaubenserklärer, Zuhörer, Prediger, Brückenbauer und engagierter Pastor“, machte Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller mit Blick auf das mitreißende Wirken von Pastor Mehrdad Sepehri Fard deutlich. Im Rahmen eines Festgottesdienstes im Lukas-Gemeindezentrum in Paderborn nahm die Fachstelle „Persischsprachige Seelsorge“ ihren Dienst auf, in der Pastor Mehrdad Sepehri Fard hauptamtlich arbeitet. Die Fachstelle mit Sitz im Haus der Evangelischen Kirche beim Kirchenkreis Paderborn wird von vier westfälischen Kirchenkreisen finanziert. Zunächst für acht Jahr teilen sich die Evangelischen Kirchenkreise Paderborn, Soest-Arnsberg, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg die Finanzierung der Fachstelle.
Bereits im Oktober 2020 hatte die Fachstelle ihren Dienst aufgenommen. Coronabedingt konnte nun erst der offizielle Auftakt gefeiert werden. „Was ein schöner Anblick“, zeigte sich Superintendent Volker Neuhoff angesichts der vielen Gäste und Unterstützer sowie zahlreicher internationaler Gemeindeglieder sehr erfreut. „Dass die Fortführung des Projektes als Fachstelle gut ist, zeigt Ihr Besuch heute“, so Neuhoff.
Pastor Mehrdad Sepehri Fard wurde in Teheran im Iran geboren und kam 1997 mit seiner Frau nach Deutschland. Gemeinsam mit den inzwischen erwachsenen Kindern leben sie in Paderborn. Im Alter von 16 Jahren fand Sepehri Fard zum christlichen Glauben. Für den heute 54-jährigen war es im Iran allerdings nur inoffiziell möglich, Theologie zu studieren. So legte er seine Prüfungen auf Zypern und in den USA ab. 2007 wurde er in Marburg ordiniert. Bis 2017 war er ehrenamtlicher Ansprechpartner und Seelsorger für persischsprachige Christen.
Die Fachstelle „Persischsprachige Seelsorge“ führt die Arbeit des dank Pastor Mehrdad Sepehri Fard sehr erfolgreichen bisherigen Projektes „Persischsprachige Seelsorge“ (2017-2020) fort. Mit Blick auf den Arbeitsbereich der Fachstelle in ganz Westfalen sowie anderen Landeskirchen dankte Superintendent Volker Neuhoff auch der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) sowie deren Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) für die Unterstützung.
„Wenn Gott Barrieren und Schranken abgeräumt hat, sollten wir da nicht auch die Schranken und Grenzen öffnen. Der Grenzgänger und Brückenbauer Mehrdad Sepehri Fard lässt uns immer wieder erleben, welche Bereicherung dies ist. Bilden wir eine bunte Wohngemeinschaft mit Gott“, betonte Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller in seiner Predigt. Vor allem die auch im Gottesdienst spürbare Begeisterung von Pastor Mehrdad Sepehri Fard sorgte für eine festlich-fröhliche Stimmung im Gottesdienst. „Wir wollen uns anstecken lassen vom Mut, mit dem unsere neue Hausgemeinschaft auf den christlichen Glauben setzt“, unterstrich Dr. Ulrich Möller.
Pastor Mehrdad Sepehri Fard machte deutlich, dass es für ihn wichtig sei, den christlichen Glauben zu leben: „Christsein ist nicht nur die Bescheinigung der Taufe. Ich bin stolz, ein Gotteskind zu sein, dass ich in Freiheit leben und beten kann und in Freiheit mit Menschen über Gott reden kann. Wir sind verantwortlich, andere Menschen zum Evangelium einzuladen“, verdeutlichte Mehrdad Sepehri Fard.
Superintendent Volker Neuhoff dankte dem Lukasbezirk der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn und Pfarrer Christoph Keienburg. „Hier war die Keimzelle der heutigen Fachstelle. Mein Dank gilt allen Unterstützenden und selbstverständlich allen, die dieses Fest heute möglich gemacht haben“, betonte Volker Neuhoff. Im Festgottesdienst unterzeichneten Vertreter der beteiligten Kirchenkreise eine Vereinbarung über die Fachstelle. Im Anschluss an den Festgottesdienst fand ein Empfang statt, der von den persischsprachigen Gemeindegliedern des Lukasbezirks ausgerichtet wurde.