Festliche Musik in der Abdinghofkirche

Kantorei gibt erstes Konzert unter der Leitung von Kantor Tim Gärtner

Kantor Tim Gärtner dirigiert das Konzert der Abdinghofkantorei. Foto: Judith Gärtner

Kantor Tim Gärtner dirigiert das Konzert der Abdinghofkantorei.
Foto: Judith Gärtner

Paderborn. Nach mehrjähriger pandemiebedingter Pause lädt die Abdinghofkantorei zu ihrem ersten Konzert am kommenden Sonntag, 30. Oktober, um 17 Uhr in die Abdinghofkirche ein. Auf dem Programm stehen vier (chor-)symphonische Werke der Klassik und der Romantik. Tim Gärtner, der seit Januar 2020 in Nachfolge von KMD Martin Hoffmann Kantor an der Abdinghofkirche und gleichzeitig Kreiskantor im Kirchenkreis Paderborn ist, wird dieses Konzert dirigieren.

Sehr prächtig und festlich wird das Konzert mit dem berühmten Trompetenkonzert von Johann Nepomuk Hummel (1778-1837) eröffnet. Reinhard Ehritt, früher Solo-Trompeter des WDR-Funkhausorchesters wird den Solisten-Part übernehmen. Das Orchester „La Réjouissance“ wird ihn begleiten.

Daran anschließend erklingt Fanny Hensels „Lobgesang“, vorgetragen von der Abdinghofkantorei und den beiden Solistinnen Carolin Franke (Sopran) und Sarah Romberger (Alt). Fanny Hensel (1805-1847) nimmt eine besondere Stellung in der Musikgeschichte ein, denn sie ist eine der sehr wenigen Frauen ihrer Zeit, die sich intensiv dem Komponieren gewidmet hat und das obwohl ihre Familie ihr eine musikalische Karriere weitestgehend untersagt hatte. Mit ihrem jüngeren Bruder Felix Mendelssohn Bartholdy pflegte sie einen sehr engen Kontakt und tauschte sich regelmäßig über ihre Kompositionen mit ihm aus. Ihre Werke werden insbesondere in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt wiederentdeckt, verlegt und aufgeführt. Der „Lobgesang“ ist ein sehr gelungenes Werk, das mit seiner klanglichen Geschlossenheit die ausgewählten Texte aus der Bibel und aus dem Choral „O dass ich tausend Zungen hätte“ für den Zuhörer in Klang verwandelt.

Als umfangreichstes Werk wird an diesem Abend die Messe in C von Josef Gabriel Rheinberger in der Fassung für großes Orchester erklingen. Rheinberger (1839-1901) war ein ausgewiesener Experte der geschickten Tonsetzerkunst. Seine Werke sind handwerklich ausgezeichnet gearbeitet, ohne dabei verkopft zu wirken. Ganz im Gegenteil sind sie klanglich sehr zugänglich und emotional berührend, ohne oberflächlich zu werden. In dieser Messe gehen Chor, Solisten und Orchester eine große klangliche Symbiose ein. Lars Baumann (Tenor) und Hagen-Goar Bornmann (Bass) ergänzen hierbei den Kreis der Solisten.

Am Ende des Konzertprogramms wird ein Werk stehen, dessen Aussagekraft aktueller kaum sein könnte und das eine klare Bitte formuliert: „Verleih uns Frieden gnädiglich“. Mit dem gleichnamigen Werk von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) wird der Abend ausklingen und ein klangliches Zeichen setzen. Solisten, Chor und Orchester verbinden sich alle und stimmen ein in diese Bitte, die ausdrückt, was sich so viele Menschen wünschen.

Karten mit freier Platzwahl zu 15 Euro, für Schüler und Studierende 5 Euro, sind an der Abendkasse erhältlich. Einlass ist ab 16.15 Uhr.