Ginkgo-Baum erinnert an Ökumenischen Friedens-Gottesdienst
Friedens-Symbol soll Wurzeln schlagen und wachsen

Ein Ginkgo-Baum beim Forum St. Liborius ist ein Hoffnungszeichen für den Frieden. Landrat a. D. Manfred Müller, Pfarrer Dr. Eckhard Düker vom Evangelischen Kirchenkreis Paderborn, Dechant und Domkapitular Benedikt Fischer sowie Hermann-Josef Bentler als Kreisvorstands-Mitglied des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge (v.l.n.r.) wünschen, dass er Wurzeln schlägt und wächst.
Foto: Maria Aßhauer/Erzbistum Paderborn
Paderborn (pdp). Dechant und Domkapitular Benedikt Fischer, Landrat a. D. Manfred Müller, Pfarrer Dr. Eckhard Düker vom Evangelischen Kirchenkreis Paderborn und Hermann-Josef Bentler als Kreisvorstands-Mitglied des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge pflanzten jetzt im Innenhof des Forums St. Liborius einen Ginkgo-Baum als Hoffnungszeichen des Friedens. „So wie dieser Ginkgo Wurzeln schlagen und wachsen soll, so soll auch der Frieden bei uns, in Deutschland, Europa und der Welt gedeihen“, betonte Dechant Fischer. Der Ginkgo erinnert an den ökumenischen Gottesdienst am 8. Mai 2025 mit zahlreichen Gläubigen im Paderborner Dom anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa.
Das Paderborner Metropolitankapitel, das Dekanat Paderborn, der Evangelische Kirchenkreis Paderborn sowie der Kreisverband Paderborn im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hatten zu dem besonderen Gottesdienst eingeladen. Pfarrer Dr. Eckhard Düker von der evangelischen Abdinghof-Gemeinde hielt als Vertreter des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn die Predigt im Gottesdienst. Die Gedenkrede zum Ende des Zweiten Weltkriegs hielt Landrat a. D. Manfred Müller als ehemaliger Vorsitzender des Kreisverbandes Paderborn im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Neben dem Erinnern, Gedenken und Beten stand die Aufforderung, etwas für den Frieden zu tun. „Frieden ist nicht selbstverständlich. Wir müssen dafür kämpfen. Für ein friedliches Europa, für Gemeinsinn, gegen Extremismus und mit allen, die in Stadt, Kreis und Staat Verantwortung dafür tragen.“
Auch Schülerinnen und Schüler der Paderborner Michaelsschulen sowie Paderborns Bürgermeister Michael Dreier hatten den Gottesdienst mitgestaltet. Als Hoffnungszeichen des Friedens wurde nicht nur eine Friedenskerze entzündet, sondern auch den Ginkgo-Baum übergeben, der jetzt eingepflanzt wurde, um groß und mächtig zu werden.
„In Erinnerung bleiben für die vielen Besucherinnen und Besucher der Gedenkveranstaltung im Paderborner Dom nicht nur die Beiträge zum Einsatz für Demokratie mit Stärkung des ‚Wir‘ in der Gesellschaft oder für Frieden und Entschlossenheit gegen jede Form des Rassismus einzutreten, die Zeitzeugenberichte der Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums St. Michael über die schweren Bombenangriffe auf die Stadt Paderborn oder das Friedensgebet von Coventry, welches in Deutsch und Englisch gesprochen wurde“, erklärt Hermann-Josef Bentler. Im Gedächtnis eingeschrieben sei auch, dass mitten in diesem Gottesdienst alle Glocken des Paderborner Dom zu läuten begannen und die Wahl des neuen Papst Leo XIV. verkündeten, der dann sein neues Amt in Rom mit dem Friedensgruß begann.
Der Ginkgo-Baum gilt weltweit als Baum des Friedens: Nach dem Atombombenabwurf 1945 auf Hiroshima (Japan) soll ein Ginkgo als erste Pflanze wieder erblüht sein und den Überlebenden Hoffnung gegeben haben, er steht so für das Überleben, die Zuversicht und die Kraft des Neuanfangs.
„Der 8. Mai 1945 markiert das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Seitdem ist der 8. Mai ein Tag, der mahnt, niemals zu vergessen, und ein Tag, der zugleich mit Hoffnung in die Zukunft blicken lässt“, betonte Domkapitular Benedikt Fischer stellvertretend für die Veranstalter. „Vor dem Hintergrund der fast vollständigen Zerstörung Paderborns im Frühjahr 1945 bekommt das gemeinsame Gebet um Frieden und die Erinnerung an das Kriegsende eine besondere Bedeutung für die Stadt und ihre Menschen – damals wie heute. Ich freue mich, dass der Ginkgo-Baum hier im Innenhof des Forums St. Liborius viele Menschen daran erinnern wird.“ Landrat a. D. Manfred Müller erklärte, dass zukünftig ein Hinweisschild die besondere Botschaft dieses Friedenszeichens erläutern wird.