Gottesdienst zum 150jährigen Jubiläum der evangelischen Abdinghofkirche

Abdinghofkirche auf Zukunft hin gestalten

Die Johannes-Passion erklingt im April in der Abdinghofkirche Paderborn. FOTO: EKP-ARCHIV

Seit 150 Jahren werden evangelische Gottesdienste in der Abdinghofkirche gefeiert. FOTO: EKP-ARCHIV/Düker

Paderborn – Seit 150 Jahren werden in der Abdinghofkirche Paderborn evangelische Gottesdienste gefeiert. Unter dem Thema „Ein neuer Anfang“ wurde der Gottesdienst, der an die festliche Einweihung der Abdinghofkirche als evangelische Pfarrkirche vor 150 Jahren erinnert, am Sonntag Jubilate (25. April) in der Abdinghofkirche gefeiert. Eine kleine Gesangsgruppe und Kantor Tim Gärtner übernahmen die musikalische Gestaltung. Im YouTube-Kanal der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn kann der Gottesdienst aufgerufen werden.

„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen. Neues ist geworden“, mit diesem Wort aus dem 2. Korintherbrief begrüßte Abdinghof-Pfarrer Dr. Eckhard Düker die Gottesdienstbesucher. „Ein neuer Anfang ist gemacht durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Das feiern wir in dieser nachösterlichen Zeit gegen alle Ängste und Bedrohung“, so Düker.

Abdinghofkirche nach 1871. Archiv: Abdinghof

Ein neuer Anfang sei aber auch in der Abdinghofkirche, der ehemaligen Benediktinerkirche Abdinghof, vor genau 150 Jahren gemacht worden: Am 25. April 1871 wurde die Abdinghofkirche als evangelische Pfarrkirche festlich eingeweiht. Zuvor konnte die evangelische Gemeinde zunächst in der benachbarten Alexiuskapelle und dann in der katholischen Busdorfkirche Gottesdienst feiern. Konflikte blieben nicht aus.

Wechselvolle Geschichte der Abdinghofkirche

Nach der Säkularisation des Abdinghofklosters durch die Preußen war die Kirche mehrere Jahrzehnte verfallen und ab 1866, nachdem sie der evangelischen Gemeinde geschenkt wurde, wieder aufgebaut worden – mit den Auflagen: „mit eigenen Mitteln und Unterstützung des preußischen Königs“. Die Volkszählung im Jahr 1867 ergab, dass zu diesem Zeitpunkt 1732 Christinnen und Christen inklusive der Angehörigen des Militärs zur evangelischen Gemeinde gehörten. Seit 150 Jahren werden in der Abdinghofkirche, nur unterbrochen durch die Nachkriegsjahre 1945-1951, regelmäßig evangelische Gottesdienste gefeiert.

Pfarrer Dr. Eckhard Düker. Foto: Diana-Jill Mehner

Pfarrer Dr. Eckhard Düker. Foto: Diana-Jill Mehner

In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Dr. Eckhard Düker an die Einweihungsfeier. Das Fest sei durch keinen Misston getrübt worden. Rund 60 Prediger aus allen Teilen der preußischen Provinz nahmen daran teil. 260 Personen, darunter mehrere Katholiken, kamen beim anschließenden Festessen zusammen. Für die evangelische Gemeinde sei die Einweihungsfeier ein Jahrhundertereignis gewesen. „Die wechselvolle Geschichte der Abdinghofkirche zeigt, wie sehr sich die evangelische Gemeinde immer darum bemüht hat, ein Haus Gottes zu haben, das gastlich und einladend ist. Eine geistliche Heimat für alle, die sich mit dieser Kirche verbunden fühlen“, so Düker.

Haus Gottes, das gastlich und einladend ist

„Auch in unserer Generation bauen wir an dieser Kirche. Manches ist schon geschehen. Seit mehr als einem Jahr machen wir uns Gedanken und schmieden Pläne, wie wir unsere Kirche auf Zukunft hin gestalten, renovieren und sanieren können“, berichtete Düker und fragte: „Was brauchen wir, damit sie auch in den nächsten Jahrzehnten für die Gemeinde eine Herberge, ein einladendes Haus Gottes sein kann?“
„Wir sehen es als unsere Aufgabe“, so Pfarrer Düker, „diese Kirche zu erneuern, so wie es auch vergangene Generationen getan haben. Wir möchten sie als einen Ort erhalten, an dem Begegnungen mit Gott stattfinden können, wo Menschen spüren, dass sie Gott nah sind, dass sie angerührt und angesprochen werden in Wort und Musik, wo ihr Glaube gefestigt und gestärkt wird, wo die Verbindung zu Gott lebendig wird.“