Immer mehr Jugendliche starten mit Schulden ins Leben

Wanderausstellung der Diakonie zum Thema Schulden in Bad Driburg eröffnet

Die Ausstellung "Schulden sind doof und machen krank" im Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Driburg richtet sich besonders an junge Menschen. Foto: Diakonie Paderborn-Höxter

Die Ausstellung “Schulden sind doof und machen krank” im Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Driburg richtet sich besonders an junge Menschen.
Foto: Diakonie Paderborn-Höxter

Bad Driburg. Die Wanderausstellung “Schulden sind doof und machen krank” ist noch bis zum 29. September im Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde in der Brunnenstr. 10 in Bad Driburg zu sehen. Besonders Schulen sind herzlich eingeladen, die Ausstellung zu besuchen. Anmeldungen sind möglich bei der Diakonie unter: Tel. (05251) 5002-35 oder E-Mail: info1@diakonie-pbhx.de

Zur Ausstellungseröffnung fand in der Evangelischen Kirche Bad Driburg ein Gottesdienst statt, der von Pfarrerin Katrin Elhaus und Pfarrerin Kerstin Neddermeyer gestaltet wurde und besonders für die Konfirmandengruppen aus Bad Driburg und Altenbeken gedacht war. Bei der anschließenden Eröffnung führten Vanessa Kamphemann, Vorstand der Diakonie Paderborn-Höxter e.V., und Dietmar Kraul, Leitung der Schuldner- und Insolvenzberatung der Diakonie im Kreis Höxter und im Kreis Paderborn, in die Thematik der Ausstellung ein, die sich besonders an Kinder. Jugendliche und junge Erwachsene richtet.

“Junge Menschen sind begeisterungsfähig, offen für Trends und in ihren Entscheidungen oft leicht zu beeinflussen. Gleichzeitig suchen sie nach Orientierung und Identität. Das macht sie für Marketingstrategien sehr interessant. Teure Handyverträge, coole Markenklamotten und Dispo-Zinsen …immer mehr Jugendliche starten bereits früh mit Schulden ins Leben. Damit werden die Weichen für eine spätere Überschuldung gestellt. Sie geraten, ohne es zu merken, in den Teufelskreis der Verschuldung, aus dem sie oftmals ohne Hilfe nicht mehr herauskommen.”, erläuterte Vanessa Kamphemann.

“Überschuldung bedeutet einen massiven Einschnitt in die Lebenssituation von Menschen. Sie bedroht ihre Existenz. Darauf reagieren Menschen häufig mit Ängsten, Ohnmachtsgefühlen, Resignation bis hin zu Erkrankungen. Die Schuldnerberatung hilft, Wege aus der finanziellen Notlage zu finden und gemeinsam mit den Betroffenen neue Perspektiven zu entwickeln. Zudem nimmt Sie den ganzen Menschen in seiner individuellen Lebenslage in den Blick und hilft dabei, die Lebensqualität wieder zu verbessern”, so Dietmar Kraul.

Die Wanderausstellung beinhaltet viele bunte Texte und viele farbige, witzige, aber auch nachdenkliche Comics, die das Thema noch einmal bildlich aufnehmen. Zudem hat die Diakonie im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche Schuldnerberatung “Der Mensch hinter den Schulden” eigene Beiträge produziert. Luisa Roensch mit ihrer Handpuppe Amadeus konnte für einen Film und Romina Becher für einen Poetry Slam zu dieser Aktionswoche gewonnen werden. Beides wird auch in Bad Driburg digital präsentiert.

Die finanzielle Unterstützung der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Driburg ermöglicht es der Diakonie, neben einer Sprechstunde der Schuldner- und Insolvenzberatung in Bad Driburg, vor Ort konkrete Präventionsangebote zu etablieren, etwa durch eine Kooperation mit den ortansässigen Schulen. Die Diakonie möchte Menschen im Umgang mit Geld sensibilisieren und ihre Finanzkompetenz stärken. Dabei sollen insbesondere Schuldenfallen thematisiert werden. Die Ausstellung ist der Startschuss für das Präventionsprojekt der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. in Bad Driburg. Darüber hinaus plant die Diakonie weitere Veranstaltungen rund um das Thema Finanzkompetenz und Schuldenprävention.