Krieg in der Passionszeit

Mittendrin

Pfarrer Dr. Eckhard Düker. Foto: Diana-Jill Mehner

Pfarrer Dr. Eckhard Düker. Foto: Diana-Jill Mehner

Die Passionszeit hat begonnen. Das Kirchenjahr erinnert an das Leiden und Sterben Jesu Christi. Für die Menschen in der Ukraine und für alle, die mit ihnen fühlen, hat die Leidenszeit bereits am 24. Februar begonnen. Der brutale Angriffskrieg der russischen Armee gegen das Volk der Ukraine hat schon viele Opfer gefordert. Das erste Opfer in einem Krieg ist die Wahrheit. So lautet eine Lebensweisheit. Sie hat sich auch in diesem Krieg bestätigt. Wahr ist, dass mit aller Härte ein Krieg gegen die Zivilbevölkerung geführt wird ohne jede Rücksicht auf Kinder und alle schutzbedürftigen Menschen. Ganze Städte werden eingekesselt und ausgehungert. Mit aller Rücksichtslosigkeit und Härte werden Menschen verletzt und getötet und Häuser, Schulen und Krankenhäuser zerstört. Die Menschen in der Ukraine tun alles, um sich zu verteidigen. Ihr Leiden wird der russischen Bevölkerung vorenthalten. Die freiheitlich-demokratische Welt steht zusammen. Der Krieg zeigt, wie sehr Frieden und Freiheit geschützt werden müssen. Zwei Millionen Menschen aus der Ukraine sind inzwischen auf der Flucht, davon die Hälfte Kinder. Die Hilfsbereitschaft, sie aufzunehmen, ist groß.

„Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht!“ (Johannes 24,27.) Mit diesen Worten verabschiedet sich Jesus von seinen Jüngern. Seine Botschaft des Friedens ist sein Vermächtnis. Wie aktuell und wichtig diese Botschaft ist, wird uns in diesen Tagen besonders bewußt. Der Friede Jesu beginnt immer in den Herzen der Menschen und setzt sich fort in ihrem Verhalten. Zur Erhaltung des Friedens gehört auch, die Menschen in der Ukraine zu unterstützen und den Opfern des Krieges zu helfen. Die Aufgabe ist groß. Die Herzen der Menschen sind weit. Das gibt Hoffnung in der Passionszeit.

Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Abdinghof-Bezirk der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn

Der Beitrag ist erschienen im Westfälischen Volksblatt Paderborn am Samstag, 12. März 2022.