„Prävention sexualisierter Gewalt“
Schulung für das Leitungsgremium des Kirchenkreises Paderborn
Kirchenkreis (ekp). Eine erste Schulung zur „Prävention sexualisierter Gewalt“ für die Mitglieder des Kreissynodalvorstandes (KSV) hat im Evangelischen Kirchenkreis Paderborn stattgefunden.
Geleitet wurde sie von der Gemeinde- und Traumapädagogin und Jugendreferentin Sonja Hillebrand, die mit 10 Wochenstunden als Präventionsfachkraft sexualisierte Gewalt im Kirchenkreis arbeitet und hauptamtliche Ansprechperson im Kirchenkreis für diesen Bereich ist. Hillebrand hat zudem die Qualifizierung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), als Multiplikatorin Schulungen im Bereich Prävention sexualisierter Gewalt durchzuführen und die Teilnahme zu bescheinigen.
„Seit Jahren gibt es im Evangelischen Kirchenkreis Paderborn Maßnahmen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. Mit dem seit dem 1. März 2021 in der Evangelischen Kirche von Westfalen geltenden Schutzgesetz bekommen unsere Bemühungen nun eine neue Qualität“, sagt Superintendent Volker Neuhoff. Alle Mitarbeitenden würden für das schwierige und oftmals erschütternde Thema sensibilisiert. Erweiterte Führungszeugnisse würden – wo nicht bereits geschehen – eingeholt, so Neuhoff. „Ich bin dankbar für diesen umfassenden Prozess, bei dem unser Leitungsgremium deutlich vorangeht. Die Botschaft des Evangeliums ist eindeutig: Menschen sollen Gutes erfahren und nicht zu Objekten gewaltsamen Handelns gemacht werden. Frohe Botschaft und sexualisierte Gewalt passen nicht zusammen“, betont Superintendent Neuhoff.
„Um insbesondere Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt schützen zu können, müssen Erwachsene sensibilisiert und geschult werden. Damit können sie an den verschiedenen Stellen dazu beitragen, dass Prozesse in Gang gesetzt werden, die für die Präventionsarbeit unumgänglich sind. Zudem werden immer mehr Mitarbeitende ansprechbar und sprachfähig“, so Hillebrand. Grundlage der Schulung war das Material, das die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie Deutschland im Rahmen der Initiative „hinschauen-helfen-handeln. Kirche und Diakonie gegen sexualisierte Gewalt“ entwickelt haben.
Die Schulung für die Mitglieder des Leitungsgremiums des Kirchenkreises war der Auftakt für Schulungen, die nun für die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden im Kirchenkreis angeboten werden.
Themen der ganztägigen Veranstaltung im Haus der Evangelischen Kirche in Paderborn waren zum Beispiel: „Formen und Ausprägungen sexualisierter Gewalt“, „Täter/innen und ihre Strategien“, „Sexualisierte Gewalt unter Kindern und Jugendlichen“ und „Bedürfnisse von betroffenen Kindern und Jugendlichen“. Neben der Vermittlung theoretischer Inhalte standen auch Übungen auf dem Programm, die die Teilnehmenden für die Inhalte sensibilisierten.
Während der Schulung wurde deutlich, wie sehr das Thema auch das eigene Leben betrifft, sowohl im privaten wie auch im beruflichen bzw. ehrenamtlichen Kontext, da es unter anderem immer wieder darum geht, das eigene Verhalten zu reflektieren, aber auch die eigenen Grenzen zu spüren. Die Teilnehmenden nahmen am Ende des Schulungstages viele neue Erkenntnisse mit. Die eine oder andere Fragestellung blieb noch offen, wenn es zum Beispiel um das Erstellen von Schutzkonzepten geht. „Diese Frage wird in einer der nächsten Schulungseinheiten behandelt, das steht fest“, betonte Sonja Hillebrand.