Seid behütet!
Mittendrin
Die Sommerferien in NRW haben begonnen. Viele Familien machen sich in den nächsten Wochen auf den Weg in den Urlaub. Nach einer langen und schwierigen Zeit in der Corona-Pandemie freuen sie sich nun auf eine möglichst unbeschwerte Urlaubszeit. Auch, wenn weiterhin Vorsicht geboten ist, freuen sie sich auf die neuen Möglichkeiten der Erholung und Entspannung. Wer auf Reisen geht, hofft darauf, behütet anzukommen und unterwegs vor Unfall und Gefahr bewahrt zu bleiben. Wir wünschen uns „Gute Reise“ oder „Kommt gut wieder heim!“ oder ganz einfach „Auf Wiedersehen“. Unsere Abschiedsrituale erinnern an das, was die Bibel Segen nennt. Schon Abraham erhält einen Reisesegen für seinen Weg in ein Land, das Gott ihm zeigen will. „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein!“ (1. Mose 12, V. 2) Das Besondere dieses Segens ist, das er nicht nur Abraham gilt, sondern umgekehrt auch von ihm Segen ausgeht. Das lateinische Wort für Segen, Benediktion, heißt übersetzt: „gutsagen“. Gott sagt uns Gutes zu und wir können anderen Gutes zusprechen.
In einem alten jüdischen Gebet heißt es: „Herr, unser Gott und Gott unserer Väter, möge es dein Wille sein, uns in Frieden zu leiten, unsere Schritte auf den Weg des Friedens zu richten, und uns wohlbehalten zum Ziel unserer Reise zu führen. Behüte uns vor aller Gefahr, die uns auf dem Weg bedroht. Bewahre uns vor Unfall und vor Unglück, das über die Welt Unruhe bringt. Segne die Arbeit unserer Hände. Lass uns Gnade und Barmherzigkeit vor deinen Augen finden; Verständnis und Freundlichkeit bei allen, die uns begegnen. Höre auf die Stimme unseres Gebetes.“ In diesem Sinn wünsche ich allen, die unterwegs sind, gesegnet zu werden und für andere ein Segen zu sein.
Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Abdinghof-Bezirk der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn
Der Beitrag ist erschienen im Westfälischen Volksblatt Paderborn am Samstag, 3. Juli 2021.