Trauer um den Tod von Ebrahim Firouzi

Pastor Mehrdad Sepehri Fard verurteilt die Verfolgung von Christinnen und Christen im Iran

Ebrahim FirouziFoto: Privat

Ebrahim Firouzi
Foto: Privat

Paderborn/Iran. Der Pastor und Seelsorger für persischsprachige Christen in Westfalen, Mehrdad Sepehri Fard, äußert tiefe Trauer über den tragischen Tod von Ebrahim Firouzi, einem mutigen christlichen Konvertiten, der aufgrund seines Glaubens im Iran verfolgt wurde und dessen Tod im Alter von 38 Jahren nun von seiner Familie bekannt gegeben wurde.

Ebrahim Firouzi wurde 2011 während einer Verhaftungswelle gegen Christen in Iran festgenommen, weil er sich zum Christentum bekehrte. Er wurde wegen angeblichen „Handelns gegen die nationale Sicherheit“ verurteilt, nur weil er eine Hauskirche besuchte und Bibeln besaß. Für sieben lange Jahre ertrug er ungerechte Haftbedingungen. Trotz der Widrigkeiten hielt Ebrahim an seinem Glauben fest und fand sogar in der Haft kreative Wege, um anderen den Zugang zu Bibeln zu ermöglichen.

Im Jahr 2019 wurde Ebrahim an einen abgelegenen Ort in der Provinz Sistan & Belutschistan verbannt, fernab von seinem Zuhause in Teheran. Doch auch dort setzte er sich für die lokale Gemeinschaft ein, unterstützte Schulen und Sanitätsprojekte und half bedürftigen Kindern. Sein plötzlicher Tod, den seine Familie als „Herzinfarkt“ meldet, wirft jedoch ernsthafte Fragen auf.

Hintergrund dieser Tragödie ist die anhaltende religiöse Verfolgung im Iran, insbesondere gegenüber Konvertiten aus dem Islam. Obwohl religiöse Minderheiten wie armenische und aramäische Christen offiziell gewisse Schutzrechte genießen, werden sie in der Realität diskriminiert. Konvertiten sind von der Islamischen Republik Iran nicht anerkannt und werden weiterhin kriminalisiert und verfolgt.

Im Jahr 2023 wurden laut der NGO „Article 18“ mindestens 166 Personen in Iran festgenommen und vielfach zu Haftstrafen, Zwangsarbeit oder Auspeitschung verurteilt. Diese Verhaftungswelle erfolgte insbesondere kurz vor dem Jahrestag der Ermordung von Jina Mahsa Amini, was als Versuch angesehen wird, Christen einzuschüchtern und von Protesten abzuhalten.

Pastor Mehrdad Sepehri Fard verurteilt diese anhaltende Unterdrückung scharf und betont, dass das Recht auf Glaubens-, Gedanken- und Gewissensfreiheit ein grundlegendes Menschenrecht ist, das von der Islamischen Republik Iran missachtet wird. Er spricht sein tief empfundenes Mitgefühl den Angehörigen von Ebrahim Firouzi und allen anderen aus, die aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit verfolgt und getötet werden.

Seit Oktober 2020 gibt es die Fachstelle „Seelsorge für persischsprachige Christen“ in der Evangelischen Kirche von Westfalen. Sitz ist in Paderborn im Haus der Evangelischen Kirche; Anstellungsträger ist der Evangelische Kirchenkreis Paderborn. Die Fachstelle setzt das dreijährige Projekt (2017-2020) „Seelsorge für persischsprachige Christen“ fort, das Pastor Mehrdad Sepehri Fard erfolgreich umgesetzt hat.

Mit Pastor Mehrdad Sepehri Fard haben persischsprachige Christinnen und Christen eine Ansprechperson, die sie seelsorglich begleitet und mit ihnen Gottesdienst feiert. Außerdem gehört es zu den Aufgaben der Fachstelle, Gemeindegruppen persischsprachiger Christen zu vernetzen und dazu beizutragen, dass sie fester Bestandteil deutschsprachiger Gemeinden werden. Finanziert wird die Fachstelle aus Mitteln des Ökumene-Fonds.