Von Büren über Borchen nach Bad Lippspringe – in 40 Jahren

Pfarrer Detlev Schuchardt in den Ruhestand verabschiedet

Zeichneten mit vielen lobenden Worten den Lebensweg von Pfarrer Detlev Schuchardt nach, der nach über 35 Jahren als Pfarrer in Bad Lippspringe in den Ruhestand verabschiedet wurde. Mit dabei (v. l.): Bürgermeister Ulrich Lange, Pfarrer Björn Knemeyer, Pfarrerin Antje Lütkemeier, 2. stellv. Bürgermeisterin Ulrike Köhler, Detlev Schuchardt, Christel Schuchardt, Pfarrer Georg Kersting und Superintendent Volker Neuhoff.Foto: Axel Langer

Zeichneten mit vielen lobenden Worten den Lebensweg von Pfarrer Detlev Schuchardt nach, der nach über 35 Jahren als Pfarrer in Bad Lippspringe in den Ruhestand verabschiedet wurde. Mit dabei (v. l.): Bürgermeister Ulrich Lange, Pfarrer Björn Knemeyer, Pfarrerin Antje Lütkemeier, 2. stellv. Bürgermeisterin Ulrike Köhler, Detlev Schuchardt, Christel Schuchardt, Pfarrer Georg Kersting und Superintendent Volker Neuhoff.
Foto: Axel Langer

Von Axel Langer

Bad Lippspringe. Nach 40 Jahren als Pfarrer im Kirchenkreis Paderborn, davon allein über 35 in der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Lippspringe, wurde Pfarrer Detlev Schuchardt in den Ruhestand verabschiedet. Nach dem Vikariat in Büren war er in Borchen im Hilfsdienst und anschließend über 35 Jahre als Gemeindepfarrer in Bad Lippspringe tätig. „Warum geht Pfarrer Schuchardt in den Ruhestand? Er hat das Alter, das ist keine Krankheit, aber eine Erlaubnis kürzer zu treten“, betonte Superintendent Volker Neuhoff in seiner Ansprache.

Zahlreiche Wegbegleiter verabschiedeten den beliebten Pfarrer in einem Gottesdienst sowie einem anschließenden Empfang im Gemeindezentrum. „Detlev Schuchardt war 40 Jahre auf den Beinen. Dies entspricht der Dauer der Wanderung Israels durch die Wüste. Offensichtlich hat Detlev Schuchardt in Bad Lippspringe das gelobte Land gefunden. Wäre hier nur Wüste, wäre er sicher nicht geblieben“, stellte Volker Neuhoff fest. Detlev Schuchardt habe immer an Orten gewirkt, wo geredet, aber auch zugehört wird. Der Superintendent nannte die Jugendarbeit, die Diakonie oder die Palliativarbeit als Beispiele für die große Nähe Schuchardts zu den Menschen. „Mich hat die Mischung aus Ernsthaftigkeit, Fröhlichkeit und Treue immer beeindruckt. Dabei hat Detlev Schuchardt in 40 Jahren einen beachtlichen Weg zurückgelegt, auf den wir alle dankbar blicken dürfen“, so der Superintendent angesichts einer neuen Lebensphase von Detlev Schuchardt, der künftig gemeinsam mit Ehefrau Christel Schuchardt im hessischen Lampertheim leben wird.

Zuvor fand Detlev Schuchardt in seiner Predigt auch nachdenkliche und kritische Worte für die aktuelle Situation der Kirche: „Es gehen Sorgen und Ängste um, wenn wir nicht sofort alles neu machen, wird die Kirche einstürzen. Wir müssen mit Mut und Zuversicht handeln und weitermachen“, setzt Detlev Schuchardt auf das Licht, das in der Dunkelheit strahlt. Als solchen Lichtschein bezeichnete er die große Demonstration gegen die AfD auf dem Paderborner Schützenplatz. Auch zu der Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche nahm er Stellung: „Wir können uns nur schämen.“

„Pfarrer Detlev Schuchardt hat immer Spürsinn beweisen für die Seelsorge und die Nähe zu Menschen. Pfarrer Schuchardt hat Zivilcourage bewiesen und ist unmissverständlich gegen Extremismus eingestanden“, betonte Bad Lippspringes Bürgermeister Ulrich Lange. Er bescheinigte Detlev Schuchardt eine genaue Beobachtungsgabe und viel Einfühlungsvermögen. Dies sei gepaart mit einer guten Portion Humor, den die Lippspringer schätzen würden. „Detlev Schuchardt hat seine Berufung von ganzem Herzen gelebt und immer Verständnis für die Sorgen der Menschen gehabt“, danke der Bürgermeister.

Von einer langen, gemeinsamen Zeit, in der viel Sympathie und Freundschaft gewachsen sei, berichtete Pfarrer Georg Kersting von der katholischen Kirchengemeinde. Es habe eine Vielzahl an Begegnungen gegeben, ob bei der Flüchtlingsarbeit, der Palliativarbeit oder der Arbeit am und für den GlaubensGarten. „Für mich war der Höhepunkt der Begegnungen unser Ordinationsjubiläum, dass wir beide im Jahr 2012 feiern durften“, so Pfarrer Georg Kersting.

Für über 25 Jahre aufopferungsvolle Betreuung und Seelsorge auf der Palliativstation dankte Dr. Jan Hinnerk Stange, Leiter der Palliativstation. „Die Seelsorge ist für die Menschen, sowohl die Patienten als auch die Mitarbeitenden, wichtig. Einfache Antworten, auch auf die Frage, was kommt danach, gibt es nicht“, dankte der Mediziner für langjähriges, vertrauensvolles Wirken.