20 Aussteller bei erster Trauermesse in Warburg
Infomesse zum Thema Beerdigung in der ev. Kirche

Ulrike Menn (v. l.) vom Vorstand der Hospizbewegung, Pfarrerin Patrizia Müller und Monika Gertel-Schulz Koordinatorin der Warburger Hospizbewegung freuen sich auf die erste Sterbemesse im Kreis Höxter.
Foto: Burkhard Battran
Von Burkhard Battran
Warburg. Trauermesse, Sterbemesse, Beerdigungsmesse, es ist nicht leicht, das richtige Wort zu finden. Die evangelische Kirchengemeinde im Altkreis Warburg und die Warburger Hospizbewegung haben sich als Veranstalterinnen entschieden, die erste Trauermesse im Kreis Höxter „Infomesse: Wie plane ich meine Beerdigung?“ zu nennen. Am Samstag, 15. März, von 15 bis 18 Uhr findet sie in der evangelischen Kirche Maria im Weinberg, am Brüderkirchhof in Warburg statt. Der Eintritt ist frei.
„Wenn man etwas zum ersten Mal plant, weiß man nie, was daraus wird, aber die Resonanz ist bislang wirklich sehr gut“, sagt Patrizia Müller. „Die Beerdigung ist ein sehr sensibles Thema“, sagt die Pfarrerin. „Wir möchten Menschen die Gelegenheit und den Raum geben, über die letzten Dinge des Lebens nachzudenken“, merkt sie an. „Es betrifft uns schließlich alle.“ Doch lägen Sterben und Tod und damit auch die Beisetzung in der Öffentlichkeit eher in der Tabu-Zone. „Und genau da möchten wir die Bestattung rausholen“, nennt Müller das Ziel. Aus eigener Erfahrung wisse sie, wie entlastend es für Angehörige sei, „wenn sie im Fall der Fälle wissen, was ihrem lieben Verstorbenen wichtig war und welche Vorstellungen und Wünsche er oder sie für die eigene Beerdigung hatten“.
Solche Gedanken stünden auch für jüngere Menschen immer mal wieder im Raum, ergänzt Ulrike Menn von der Warburger Hospizbewegung. Die Infomesse sei eine Chance, einfach Fragen zu stellen oder über das Thema offen ins Gespräch zu kommen.
20 Aussteller sind dabei. Bestattungsinstitute, Betreiber privater Waldfriedhöfe, Kirchengemeinden, freie Trauerrednerinnen und -redner, Vertreter einer Rechtsanwaltskanzlei, ein Palliativmediziner und ein Büchertisch.
Wie kann ein Grabstein nach Wunsch aussehen?, Wünsche ich mir lieber eine Urnen- oder Erdbestattung?, Wo ist der nächste Ruheforst? Wie teuer ist eigentlich eine Beerdigung? Auch werden Fragen rund um Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Testamente kompetent beantwortet. Welchen Anspruch auf Pflege habe ich? Wen rufe ich an, wenn ich Unterstützung bei der Sterbebegleitung brauche? Um nur ein paar Themen anzureißen.
Die Aussteller informieren und beantworten Fragen. Kirchenmusiker Thomas Drunkemühle spielt vor und berät bei der Musikauswahl. Hochzeitssängerin Anna Weskamp aus Höxter zeigt, dass sie auch ein Repertoire für Trauerfeiern hat. Die beiden Kunsthandwerkerinnen Annette Lödige und Elisabeth Kessemeier präsentieren eine Ausstellung individueller Filz-Urnen, die in ihrer Warburger Werkstatt Friedensreich für Bestattungen in Handarbeit gefertigt wurden. Bei einem kleinen Beerdigungskaffee besteht Gelegenheit zum Austausch über das Thema.
„Der Eintritt zur Ausstellung ist frei und es braucht auch keine Anmeldung, wir freuen uns auf viele Besucherinnen und Besucher“, sagt Monika Gertel-Schulz, Koordinatorin bei der Warburger Hospizbewegung.
Jeder hat mit dem Thema zu tun, aber kaum jemand beschäftigt sich gerne damit: Unter dem Titel „Der Tod trägt Schwarz – und du?“ haben das Pallitativnetz im Kreis Höxter und das katholische Dekanat Höxter einen Aktionsmonat organisiert. Geplant sind ab dem 9. März kreisweit mehr als 40 Veranstaltungen. Darunter Vorträge und Lesungen, Workshops, Filmvorführungen, Gesprächstreffen und die Infomesse in Warburg am Samstag, 15. März, nachmittags von 15 bis 18 Uhr in der Kirche „Maria im Weinberg“ am Brüderkirchhof.

In der evangelischen Kirche Maria im Weinberg in Warburg findet die Infomesse rund um das Thema Beerdigung statt.
Foto: Burkhard Battran