Bezirksverbandstag Paderborn der Frauenhilfe

1.000 Jahre Abdinghof-Geschichte in einer Stunde

Gruppenbild mit Teilnehmenden beim Treffens des Bezirksverbandes Paderborn der Evangelischen Frauenhilfe.

Beim Bezirksverbandstag der Frauenhilfe: (v. l.) Irene Glaschick-Schimpf, Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Barbara Masurek, Pfarrerin Elke Hansmann, Helga Becker, Irmgard Dreyer-Elison und Astrid Timmerberg.
Foto: Ev. Frauenhilfe Bezirksverband Paderborn

Paderborn. Fast 40 Frauenhilfeschwestern und einige der Frauenhilfe verbundene Männer waren zum Abendmahlsgottesdienst in die Abdinghofkirche und zum anschließenden Programm des Bezirksverbands Paderborn der Evangelischen Frauenhilfe gekommen. Den Gottesdienst hielt Pfarrerin Elke Hansmann. Die Kollekte wurde für die dringend notwendige Renovierung der Abdinghof-Orgel gesammelt, sie erbrachte 277 Euro.

Im Café-Stübchen des Paul-Gerhardt-Hauses am Abdinghof berichtete anschließend Kantor Tim Gärtner über die Orgel von 1961 und den Renovierungsbedarf. Die Vorsitzende des Bezirksverbands, Irene Glaschick-Schimpf, begrüßte die Anwesenden und dankte Pfarrerin Elke Hansmann für den Gottesdienst sowie auch Tim Gärtner, dem Küster Hendrik zur Mühlen und den Frauenhilfeschwestern Barbara Masurek, Irmgard Dreyer-Elison und Astrid Timmerberg für die Vorbereitung des Nachmittags.

In seinem Grußwort zitierte Superintendent Volker Neuhoff die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, mit ihrer Aussage, dass Kirchen durchbetete Räume seien. Aber, so Neuhoff, manchmal müssten Kirchen entwidmet werden, auch wenn das Herz dabei blute. „Wir müssen Veränderungen im kirchlichen Leben, wie auch im persönlichen, akzeptieren“, sagte Neuhoff.

Nach dem Kaffeetrinken erzählte Pfarrer Dr. Eckhard Düker mit vielen Bildern die Geschichte der 1016 von Bischof Meinwerk gegründeten und 1031 eingeweihten Abdinghofkirche Sankt Peter und Paul und des zugehörigen Klosters. Die Krypta war zur Grablege für Meinwerk bestimmt. Ausgrabungen haben gezeigt, dass der Bau ursprünglich anders aussah als heute.

Nach der Säkularisation 1803 war die Abdinghofkirche zunächst preußische Garnisonskirche und dann Pferdestall für die französischen Besatzungstruppen. 1866 wurde die mittlerweile teilweise verfallene Kirche vom preußischen König der evangelischen Gemeinde geschenkt. 1871 erfolgte die Einweihung der im romanischen Stil rekonstruierten und von Michael Welter teilweise ausgemalten Kirche. Der Berliner Kirchenmaler Ernst Pfannschmidt vervollständigte die Ausmalung ab 1916, später übermalte er auch die Arbeit Welters.

Im März 1945 brannte die Abdinghofkirche vollständig aus. Die Klostergebäude wurden bis auf wenige Reste später abgebrochen. Die Kirche konnte 1951 und die Krypta 1957 wieder­eingeweiht werden.

Ab Herbst 2023 wurde der Innenraum der Kirche grundlegend saniert. Die Ausmalung erfolgte nach dem Vorbild der Michaeliskirche Hildesheim. Neue Chorfenster, nach alten Vorbildern, wurden gestiftet. Am 25. Mai 2025 war die Wiederein­weihung.

Für seinen informativen und kurzweiligen Vortag, der 1.000 Jahre Abdinghof-Geschichte in einer Stunde zusammenfasste, erhielt Pfarrer Dr. Düker viel Beifall. Schön ist sie geworden, die renovierte Abdinghofkirche, hell und freundlich, darüber waren sich die Teilnehmenden des Bezirksverbandtages einig.

Referent Pfarrer Dr. Eckhard Düker zeigt auf einer Leinwand Bilder aus der Geschichte der Abdinghofkirche.

In seinem Vortrag mit vielen Bildern fasste Pfarrer Dr. Eckhard Düker 1.000 Jahre Abdinghof-Geschichte in einer Stunde zusammen.
Foto: Ev. Frauenhilfe Bezirksverband Paderborn