Fachtag „Kirche in Vielfalt – Interkulturelle Entwicklung“ in Paderborn

Teilnehmende erarbeiteten Empfehlungen für die Landessynode

Mehr als 60 Personen waren für den Fachtag ins Paderborner Lukas-Zentrum gekommen.Foto: Morya Gnanko

Mehr als 60 Personen waren für den Fachtag ins Paderborner Lukas-Zentrum gekommen.
Foto: Morya Gnanko

Von Beate Heßler, Fachstelle „Gemeinsam Kirche sein mit Zugewanderten“ im oikos-Institut für Mission und Ökumene

Paderborn. „Danke, dass Ihr euch alle auf den Weg nach Paderborn gemacht habt. Wir fühlen uns durch euren Besuch sehr geehrt.“ Als Pastor Mehrdad Sepehri Fard sich bei den Teilnehmenden des Fachtags „Kirche in Vielfalt – Interkulturelle Entwicklung“ bedankte, lag hinter allen ein langer Tag – gefüllt mit Diskussionen und Arbeitsgruppen, aber auch mit gemeinsamem Singen und Gebet. Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) hatte eine Steuerungsgruppe für den abgestimmten Prozess „Kirche in Vielfalt – Interkulturelle Entwicklung“ gebildet, die nun zum dritten Mal zu einem offenen Fachtag eingeladen hatte.

„Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit so vielen Beteiligten unterwegs sind, um der Landessynode im Jahr 2024 gute Empfehlungen und Beschlussvorlagen übergeben zu können“, so Landeskirchenrat Albrecht Philipps, der den Tag als Vorsitzender der Steuerungsgruppe eröffnete.

Mehr als 60 Personen waren zusammengekommen, um Empfehlungen zur interkulturellen Entwicklung in Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und Landeskirche zusammenzutragen. In Fachgruppen waren über mehrere Monate hinweg entsprechende Entwürfe erarbeitet worden. Dabei standen mehrere Themen im Mittelpunkt: Seelsorge, Bildung, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Gottesdienst und Musik, Gemeindeentwicklung, Gemeinsam Kirche sein mit Internationalen Gemeinden, Leitung und Verwaltung, Theologie und Hermeneutik.

Ein sechzigseitiger Reader gibt Auskunft über die Möglichkeiten und Herausforderungen interkultureller Entwicklung in der westfälischen Kirche. Er wird noch einmal überarbeitet werden und in den nächsten Monaten als Grundlage für die Erarbeitung der synodalen Beschlussempfehlungen dienen.

Aus der Fachgruppe „Anti-Rassismus und weiße Privilegien“ waren Leitlinien zur diskriminierungssensiblen Kommunikation entwickelt worden, die beim Fachtag umgesetzt wurden: So gab es die Selbstverpflichtung, auf angemessene Redeanteile aller Beteiligter zu achten und Diskriminierungen jeglicher Art zu vermeiden. Ziel war es, möglichst viele Perspektiven in die Diskussion einfließen zu lassen und einen Raum zu schaffen, der allen Sicherheit vermitteln konnte.

Neben vielen Beteiligten aus der Landeskirche waren auch Vertreterinnen und Vertreter aus Internationalen Gemeinden und insbesondere Mitglieder der gastgebenden Lukasgemeinde mit persischer Sprache und Herkunft ins Paderborner Lukas-Gemeindehaus gekommen. In seinem Grußwort wies Superintendent Volker Neuhoff darauf hin, dass die persisch-sprachige Seelsorge mit ihrem Pastor Mehrdad Sepehri Fard aus Paderborn nicht mehr weg zu denken sei und zu einem Modell einer Kirche in Vielfalt geworden ist, das weit über den Kirchenkreis hinausstrahlt.

Die Ergebnisse des Fachtags werden in die weitere Diskussion einfließen und der Synode im nächsten Jahr vorgestellt werden.

Weitere Informationen sind erhältlich im oikos-Institut für Mission und Ökumene bei Beate Heßler, E-Mail: beate.hessler@ekvw.de