Gründer greift wieder in die Speichen
Kirchberghof-Urgestein Ralf Filker übernimmt kommissarisch die Leitung des christlichen Freizeitzentrums in Herlinghausen.
Herlinghausen. Die langjährige Hofleiterin Gabriele Jansen (56) war zum Jahresende gesundheitsbedingt auf eigenen Wunsch aus der Leitung des Kirchberghofs ausgeschieden. Die Stelle ist bereits neu ausgeschrieben worden. „Das Auswahlverfahren kann allerdings ein halbes Jahr dauern. Und damit in dieser Zeit alles geordnet weiterlaufen kann, habe ich auf Bitte des Trägervereins gern die kommissarische Leitung übernommen“, sagt Kirchberghof-Gründer Ralf Filker (69).
Das christliche Jugend-Freizeithaus ist gut gebucht. „Februar und März finden traditionell sehr viele Konfirmanden-Fahrten statt. Da ist unser Haus in diesem Jahr bereits wieder sehr gut belegt“, erklärt Verwaltungskoordinatorin Natalia Ulrich (39). Seit vier Jahren ist die Rimbeckerin für das Buchungsmanagement des Kirchberghofs zuständig. Mit dem Ausscheiden der Hofleitung wurde ihre bislang halbe Stelle in Vollzeit umgewandelt. „Natalia Ulrich ist gewissermaßen meine rechte Hand, sie ist eine wichtige Ansprechperson für alle Gäste“, betont Filker.
Am Konzept des Hauses soll sich nichts ändern
Trotz der zurückliegenden und nach wie vor bestehenden Einschränkungen für Gruppenreisen durch die Pandemie, blickt der Kirchberghof optimistisch in die Zukunft. „Der Bedarf an Häusern wie unserem, wo junge Menschen Gemeinschaft erfahren können, ist wichtiger denn je. Und wir wollen nach außen deutlich machen, dass wir gut aufgestellt sind“, sagt Filker. Am Konzept des Hauses soll sich darum auch nichts ändern. „Wir sind baulich nicht überall auf dem modernsten Stand, aber daran wird kontinuierlich gearbeitet“, betont Filker. So gebe es insbesondere bei den Zimmern für die Gruppenbetreuer oftmals nur Etagenduschen, was nicht dem heutigen Standard entspreche.
Mit dem Kotten, der Deele, der Villa und dem Kuhstall gibt es vier Gruppenhäuser für unterschiedlich große Gruppen von acht bis 25 Personen. Darüber hinaus stehen mit der Hofscheune der Sportscheune und der Klause weitere Gruppenräume für gemeinsame Aktivitäten für bis zu 70 Personen zur Verfügung.
Der Kirchberghof ist der ehemalige Bauernhof der Familie Köther oben auf dem Kirchberg von Herlinghausen, direkt hinter der Kirche gelegen. Elfriede Filker (68), eine geborene Köther, ist dort aufgewachsen. Anfang der 1980er-Jahre hat die Familie die Landwirtschaft aufgegeben. Ralf und Elfriede Filker entwickelten ihre Vision, die Gebäude zu sanieren und umzubauen und den Bauernhof in ein lebendiges, christliches Jugendhaus umzuwandeln.
Ralf Filker als ausgebildeter Jugendreferent und evangelischer Prädikant, entwickelte die inhaltliche Ausrichtung. Elfriede Filker managte die Versorgung vor Ort. Es wurde ein Trägerverein gegründet, der heute 40 Mitglieder umfasst und bei dem alle zwölf Mitarbeiter des Kirchberghofes angestellt sind. Auch Gaby Jansen gehört zu den Kirchberghof-Unterstützern der ersten Stunde. Nach mehr als 25 Jahren in der Kirchberghof-Leitung hatte sich Ralf Filker vor zehn Jahren aus der praktischen Führung zurückgezogen und Gaby Jansen als Nachfolgerin vorgeschlagen.
Wie auch früher schon, wird Ralf Filker bei seiner kommissarischen Leitung von seiner Ehefrau Elfriede unterstützt, die sich mit Regina Neufeld um die Gästeverpflegung kümmert. Ab Februar wird dort zusätzlich Gerda Edwards tätig sein. Der Service wird von Heike Gassner und Simuni Celik gewährleistet. Die Begleitung der Gästegruppen wird von Erzieherin Miriam Kanne und Sozialarbeiter Tim Polan verantwortet. Die Kreativwerkstatt wird von Reiner Illner, Dieter Demmrich und Jürgen Bovekamp betreut, die auch die anstehenden Renovierungsarbeiten leisten. Die Instandhaltung der Außenanlagen liegt in den Händen von Andrei Braun, der von Ehrenamtlichen unterstützt wird.
Ralf Filker: „Alle gebuchten Termine von Gästegruppen können wie geplant stattfinden. Freie Termine sind noch verfügbar.“ Das Haus sei im Prinzip ganzjährig buchbar. Natalia Ulrich: „Von November bis Januar besteht allerdings keine Nachfrage, weshalb wir diese Zeit verstärkt für Renovierungsarbeiten nutzen.“ Ab dem 26. Januar ist der Kirchberghof aber wieder belegt.