Sag mal Danke!

Mittendrin

Pfarrer Dr. Eckhard Düker. Foto: Diana-Jill Mehner

Pfarrer Dr. Eckhard Düker. Foto: Diana-Jill Mehner

Am kommenden Sonntag feiert die evangelische Kirchengemeinde das Erntedankfest. In die mit Erntegaben geschmückte Kirche ziehen die Kinder ein und singen ein Danklied: „Lieber Gott ich danke dir, dass du bei mir bist, dass du alle Menschen liebst und mich nicht vergißt.“

In einfachen Worten ist damit das ausgedrückt, was in der gegenwärtigen Zeit für uns so wichtig ist: über allen Klagen und berechtigten Sorgen über die Zukunft das Danken nicht zu vergessen. „Lobe den Herrn meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat“ heißt es im 103. Psalm. Der Beter denkt an das Gute, also die Hilfe und den Beistand Gottes. Die Erinnerung an schöne Momente, an Bewahrung aus Gefahr, an die Menschen, mit denen ich eng verbunden bin, an die Nähe Gottes auch in menschlichen Begegnungen führt mich zur Dankbarkeit. Der römische Philosoph Cicero betrachtete die Dankbarkeit nicht nur als die Größte aller Tugenden, sondern auch als die Mutter von allen. Dankbarkeit kann nicht nur uns selbst, sondern auch andern Menschen Stärke und Kraft zum Tun des Guten vermitteln. Darum heißt es in einem Kinderlied: Sag mal Danke!

Für den Liederdichter Paul Gerhardt ist der Dank an Gott der Schlüssel zum Vertrauen auf die Zukunft. In seinem Lied „Nun danket all und bringet Ehr“ (EG 322, GL 403) ermutigt er zum Vertrauen auf Gott auch in schwierigen Zeiten: „Er gebe uns ein fröhlich Herz, erfrische Geist und Sinn und werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz ins Meeres Tiefe hin.“ Kurz vor dem Ende des 30jährigen Krieges bittet er um den Frieden: „Er lasse seinen Frieden ruhn auf unserm Volk und Land; er gebe Glück zu unserem Tun und Heil zu allem Stand.“

Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Abdinghof-Pfarrbezirk der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn

Der Beitrag ist erschienen im Westfälischen Volksblatt Paderborn am Samstag, 24. September 2022.